Donnerstag, 14. August 2025

In a violent nature


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Chris Nash

Böser Mann erwacht im Wald...

Der kanadische Slasher Film "In a violent Nature" wurde im Jahr 2024 von Chris Nash geschrieben und inszeniert. In dem Film kommen einige drastische Tötungsszenen vor, die vor allem den unbedarften Zuschauer schockieren könnten. Chris Nash dürfte natürlich ein Fan von bekannten Genreelementen sein, denn der maskierte Mörder, die abgelegene Hütte im Wald, Teenager als Opfer und das typische Final-girl sind Zutaten, auf die er nicht verzichtet hat. So gesehen kann der Film als Hommage auf die Klassiker des Genres sein - vor allem durch die Location kommt doch immer wieder die "Freitag, der 13te" Reihe in den Sinn. Dies vertraute Struktur wird jedoch durch einen unüblichen Perspektivwechsel gebrochen, indem die Handlung aus der Sicht des Täters Johnny erzählt wird. Der ist zwar stumm und meistens verdeckt durch seine Maske, aber die Kamera folgt dem Serienkiller mit den übernatürlichen Kräften auf seinem Weg durch den Wald, wo er eine blutige Spur hinterlässt. Gefilmt ist das Ganze sehr langsam, man könnte meinen, man wäre in einem Arthaus Film gelandet, der durch diese langsame Machart vor allem auf die Bilder setzt. Die Handlung liefert dabei nur die wichtigsten Informationen und bleibt absichtlich sehr bruchstückhaft und unklar bezüglich der Hintergrundgeschichte des KillersEine Gruppe von Freunden – Kris (Andrea Pavlovic), Colt (Cameron Love), Troy (Liam Leone), Evan (Alexander Oliver), Ehren (Sam Roulston), Brodie  (Lea Rose Sebastianis)und Aurora (Charlotte Creaghan) – entdeckt ein Medaillon, das an den Überresten eines Feuerturms hängt. Einer von ihnen, Troy, steckt es ein. Augenblicke später erhebt sich die Leiche eines Serienmörders namens Johnny (Ry Barrett) aus dem Boden. Wütend macht er sich auf die Suche nach dem Medaillon und läuft durch den Wald. Beim Anblick eines verwesenden Fuchskadavers bleibt er stehen und hört in der Nähe einen Streit zwischen zwei Männern, von denen einer die Fallen aufgestellt hat, die den Fuchs töteten. Johnny betritt das Haus des Mannes, wo er eine Halskette sieht, die er für sein Medaillon hält, was eine kurze Erinnerung an seinen Vater auslöst. Der Hausbesitzer kehrt bald zurück, ist jedoch entsetzt über Johnny und rennt davon. Im Wald bleibt er mit seinem Bein in seiner eigenen Bärenfalle stecken und wird von Johnny getötet. Später hört Johnny in der Ferne ein Auto und verfolgt es. Johnny nähert sich der Gruppe von Freunden, die um ein Lagerfeuer sitzen. Er wurde durch das Geräusch von Schüssen angezogen, die die Gruppe mit ihrer eigenen Waffe in den Wald abfeuert. Troy macht seiner Freundin Kris ein Kompliment und bittet Colt abfällig um seine Zustimmung, was auf Colts unerwiderte Gunst für Kris hindeutet. Ehren erzählt die Legende von Johnnys Tod, die er von einem Onkel gehört hat, der einst in der Gegend lebte. Jahrzehnte zuvor wurde Johnny, der entwicklungsverzögerte Sohn eines örtlichen Kaufmanns, dazu verleitet, auf den Feuerturm zu klettern, um eine "Tüte Spielzeug“ zu holen, nur um dort oben jemanden vorzufinden, der ihn erschreckte. Er stürzte vom Turm in den Tod, was die Beteiligten vertuschten, indem sie es als einen Unfalltod darstellten. Als Johnnys Vater die Wahrheit erfuhr, stellte er den Verantwortlichen zur Rede und wurde in einer Schlägerei getötet, die als Selbstverteidigung gewertet wurde. Der Legende nach wurden zwei Mordserien im Abstand von Jahrzehnten Johnnys Rachsucht zugeschrieben. Nach der Geschichte macht die Gruppe ein Selfie und fotografiert dabei unwissentlich Johnny im Hintergrund. Später in der Nacht streiten sich Troy und Kris in ihrer Hütte vor der Gruppe über ihren Umgang miteinander, wobei Troy seine Abneigung gegen Colt zum Ausdruck bringt. Ehren verlässt seine Hütte und wird von Johnny mit einem Ziehmesser getötet. Damit ist das Schlachtfest eröffnet...






Trotz der vielen expliziten Szenen erhielt der Film gute Kritiken und wurde sogar für den Saturn Award als bester Horrorfilm nominiert. Der kanadische Backwood-Slasher unterlag allerdings "Alien Romulus". An den Kinokassen spielte der Film weltweit fast 5 Millionen Dollar ein. Der Regisseur gibt an von Gus van Sants Filmstil inspiriert worden zu sein, was den langsamen Aufbau erklärt. Auch der österreichische Serienkillerfilm "Angst" wurde als Inspirationsquelle genannt. "Wir wollten den Film immer fast wie eine Naturdokumentation gestalten“, sagte Nash über den stilistischen Ansatz des Films. „Er wiegt einen in dem Gefühl, dass die Gefahr nicht ganz da ist. Wenn man Touristen sieht, die Bären ganz nah kommen, sagen sie nur: ‚Oh nein, schau mal, der macht gar nichts. Alles ist okay.‘ Und dann dreht sich der Bär plötzlich um und stürmt auf einen zu. Man ist viel zu wehrlos und hat keine Ahnung, dass sie zu so viel Kraft und Brutalität fähig sind. Die Autofahrt am Ende des Film erinnerte mich an den norwegischen Slasher "Rovdyr" aus dem Jahr 2009. Diese Schlußszene ist sehr stark - auch wenn sie die nahe Zukunft offen lässt. Aber die junge Frau, die Augen nicht vom Wald abwenden kann, bleibt im Gedächtnis haften. 





Bewertung: 7 von 10 Punkten.  

 

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