Sonntag, 25. November 2012

Mother of Tears




Regie: Dario Argento

Mater Lacrimarum...

 Dario Argentos Müttertrilogie (Suspiria, Inferno, Mother of Tears) handelt von drei Hexengeschwistern, die aus alten Gebäuden (Freiburg, New York, Rom) heraus Morde dirigieren und Schrecken verbreiten. Es sind die drei Mütter Mater Suspiriorum, Mater Tenebrarum sowie Mater Lachrymarum, die im frühen Mittelalter gemeinsam wirkten und später jeweils ihr eigenes Herrschaftsgebiet besitzen.
Mit "Suspiria" gelang ihm 1977 eines der größten Meisterwerke im Horrorgenre, auch der Nachfolger "Horror Infernal" (Inferno) im Jahr 1980 war grandios inzeniert - beide Filme glänzen mit unvergessenen Szenen und einer grandiosen Bildsprache.
Fans erwarteten ungeduldig die Vollendung der Trilogie, sie mussten allerdings lange 27 Jahre auf den Abschluß "Mother of Tears" warten.
Das Ergebnis war für die meisten Fans sehr enttäuschend:
Bei Grabungen vor einem Friedhof in Rom wird ein seltsamer Fund freigelegt: Ein Sarg mit einer Urne, beide gemeinsam angekettet. Die Urne wird in ein Museum gesendet. Die neugierige Kollegin der jungen Archäologiestudentin Sarah Mandy (Asia Argento) öffnet die Urne, es befinden sich drei kleine Figuren von Kreaturen und ein rotes, mittelalterliches Panier darin. Doch gleichzeitig wird eine unheilvolle Macht entfesselt - Mater Lacrimarum (Moran Atias), die letzte der drei Hexenmütter ist freigesetzt. Die Kollegin wird von den Kreaturen, die plötzlich lebendig, groß und mächtig sind, in Stücke gerissen. Sarah kann entkommen, obwohl sie beinahe von einem gemeinen Äffchen verraten wurde.
Spontan setzt in Rom die Apokalypse von biblischen Ausmaßen ein. Die Menschen werden wahnsinnig, Gewalttaten und Selbstmorde bestimmen das Bild. Überall strömen kichernde Hexen, auch aus Japan (Jun Ichikawa) herbei und nehmen die Stadt ein.
Währenddessen feiert die grausamste und schönste Mater im Keller ihres Hexenhauses kannibalische Sado-Maso-Orgien, zu denen sie ihr Gefolge aus aller Welt zusammenruft. Sarah ist fortan ständig Flucht, ihre Helfer sind in Lebensgefahr oder sterben grauenvoll, sie erkennt ihre Gaben der weißen Magie und ihre tote Mutter (Daria Nicolodi) hilft ihr den entfesselten Hexen vorerst zu entkommen. Auch der Auftritt von Vater Johannes (Udo Kier) sorgt für ultimatives Gruseln...

Hm...als eigenständiger Horrorfilm und im Vergleich zu seiner zeitgenössischen Konkurrenz in gleichen Genre ist "Mother of Tears" mit viel Trashappeal gar nicht mal so schlecht.

Unterhaltsam ist er allemal. Aber im Vergleich zu seinen Vorgängern ist der Abschluß der Trilogie extrem entäuschend ausgefallen, denn es fehlt all das, was "Suspiria" oder "Inferno" in Punkto Bildkomposition, Verspieltheit, Schrägheit und Individualität ausmachte. Auch die beklemmende Aura fehlt.
Der Hauptteil erweist sich als Schwachpunkt von "Mother of Tears" - hier ist alles einen Tick zu überzogen, die Handlung wirkt überfrachtet.
Auch Mater Lacrimarum ist ein Schwachpunkt, die tanzende Schönheit zeigt zwar viel Haut, aber wirklich Furcht erregt höchstens Udo Kier mit seiner Priesterperformance...

Bewertung: 5 von 10 Punkten.

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