Sonntag, 25. November 2012

Manson Girl

























Regie: Reginald Harkema

Leslie, ich bin das böse...

Cheerleader, Promqueen, Manson Girl: So könnte man den unaufhaltsamen Abstieg der Leslie van Houten (Kristen Hager) bezeichnen, so gesehen eine Art Gegenentwurf zum american Way of Life.
Leslie wird in den 60er Jahren in einenm immer noch prüden Amerika groß, doch der progressive Einfluß hat längst schon Einzug in die Köpfe der Menschen gefunden.
In einem Spannungsfeld zwischen J.F.K, Vietnam und Blumenkinder ist auch die heile Welt ihrer Eltern nicht länger aufrechtzuhalten. Die Mutter (Tracy Wright) trennt sich von ihrem Mann (Ryan Robbins), zu dem Leslie einen extrem starken Bezug hatte.
In ihrem noch jungen Teenagelife wird sie zudem noch schwanger, die Mutter drängt sie zur Abtreibung.
Eines Tags trifft sie durch Sadie (Anjelica Scanurra) und Katie (Kaniehtiio Horn) auf den charismatischen Charles Manson (Ryan Robbins), der sich für einen Jesus der Neuzeit hält, Girarre spielt, Drogen verteilt und die freie Liebe propagiert.
Ausserdem wettert er in seinen Aussagen gegen das Etablishment, den Normalbürger sieht er als großen Feind an.
Die Hippie Kommune in Südkalifornien in der Nähe von Los Angeles erlangte weltweite Bekanntheit durch die Ermordung von Sharon Tate und vielen anderen Menschen.
Das Ehepaar Leon und Rosemary LaBianca war auch ein Opfer der Familie, hier in diesem Fall kommt auch Leslie ins Spiel, denn sie und zwei weitere Manson Familienmitglieder richteten dort ein regelrechtes Blutbad an, der tödliche Blutrausch endete mit Dutzenden von Messerstichen.

 "Manson Girl" (im Original "Leslie, my name ist evil") von Reginald Harkema beginnt mit dem Prozess gegen die Manson Familie. Der junge rechtschaffende, christlich orientierte Perry (Gregory Smith) steht unter der Fuchtel seines reaktionären, brutalen wie bibeltreuen Dad (Peter Keleghan) und wird von diesem ständig gedrängt, endlich dem Vaterland zu dienen und nach Vietnam zu gehen, um die Welt zu retten.
Perry allerdings interessiert sich primär für seine prüde Freundin Dorothy (Kristin Adams), die natürlich als Jungfrau in die Ehe eingehen will - sehr zum Leidwesen des auch hormongesteuerten Perry.
Eines Tages flattert ihm ein Bescheid ins Haus. Er soll in der Geschworenenjury sitzen, die über drei der Manson Miglieder richten soll, eine davon ist Leslie, die ihm gleich im ersten Augenblick zublinzelt...
Der sehr künstlich wirkenden kleine böse Film spitzt zwei Weltanschauungen in den USA der späten 60er bis ins Extreme zu und lässt sie direkt aufeinander los. Dies hat in den besten Momenten guten Unterhaltungswert, doch angesichts der damals spektakulären Mordfälle, die heute immer noch präsent sind, hätte mir doch eine etwas seriösere Aufarbeitung lieber gewünscht. Der Regisseur macht es sich hier leider sehr einfach, indem er diesen Mordfall ausschliesslich in den Kontext der damals umwälsenden Gesellschaftsordnung stellt. Dies wirkt dann doch sehr oberflächlich und taugt eigentlich nur als extrem satirische Sichtweise.
So schrill der Film daherkommt, mich hat er nur teilweise erreicht.


Bewertung: 5 von 10 Punkten.

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