Sonntag, 25. November 2012
Heartless
Regie: Philip Ridley
Deal mit dem Reptil...
Der 25 jährige Jamie (Jim Sturgess) war schon immer notgedrungen ein Außenseiter, was hauptsächlich an seinen großen Geburtsmalen auf der Haut liegt, eines davon, ein herzförmiges feuerrotes Muttermal überdeckt sogar nahezu seine linke Gesichtshälfte.
Durch seinen verstorbenen Vater (Timothy Spall) hat er sich schon sehr früh für das Fotografieren interessiert. Dies tut er auch im Jetzt und Hier, auf der Suche nach gelungenen Motiven strolcht er mit dunklem Outfit und einer Kaputze durch die Straßen von London.
Die Stadt wird immer mehr von Gewalt und Jugendbanden beherrscht.
Der junge Mann fühlt sich immer mehr gesellschaftlich isoliert und befindet sich in einem Zustand der Resignation und Verbitterung. Sein größter Wunsch, ein Mädchen kennenzulernen, scheitert auch an seiner Psyche. Die Unterstützung von Mutter (Ruth Sheen) und Bruder Raymond (Justin Salinger) nützt an diesem depressivem Zustand nicht viel. Durch Raymonds 17jährigen Sohn Lee (Luke Treadaway) lernt er die hübsche Tia (Clemence Poesy) kennen, doch er hat keinen Mut auf sie zuzugehen.
Die Gewalt in der Metropole nimmt ständig zu. Sie scheint wie ein Virus zu sein, der immer neue Gangmitglieder hervorbringt.
Besonders gefährlich gilt eine Gruppe, die nachts im Osten von London auf Jagd und Töten aus ist. Unschuldige werden von ihmen mit Brandsätzen auf offener Straße ermordet.
Angst liegt in der Luft. Das alltägliche Leben wird von Anarchie und Apocalypse beherrscht. Jamie verfolgt diese Gang und selbst ihre schrecklichen Horrormasken, die gefrässigen Reptilien mit großen Mäulern gleichen, können Jamie nicht täuschen: diese Dämonen sind real.
Immer mehr nähern sich Beobachter und das Böse, dies führt ihn schliesslich in ein unheimliches Hochhaus, in dem ein gewisser Papa B (Joseph Mawle), ein moderner Mephisto,lebt.
Dieser bietet Jamie einen Pakt mit vielen Vorteilen an, als Gegenleistung muss er alle Monate einen Graffitispruch auf Londons Häuserfassaden hinterlassen.
Natürlich hat dieser Deal einen Haken...
"Heartless" von Philip Ridley ist eine echte Überraschung. Der Horror, der hier dargeboten wird, ist ein komplexes Grauen, dass nicht leicht zu durchschauen ist.
Dieser beschriebene Pakt mit dem Bösen bietet einerseits düsteren Ghetto Horror, eine gute Portion Mystery und vor allem ein nachvollziehbares Psychodrama mit einem durchweg glaugwürdigen Hauptdarsteller, der viel Identifikationspotential bietet. Auch die Bilder sind stimmungsgewaltig und die Story kann beinahe hypnotisch bezeichnet werden. Sie ist unvorhersehbar und hat m.E. sehr viel Kultpotential.
Der Film hinterlässt den Zuschauer mit einigen Geheimnissen und Rätseln, irgendwie lädt die Vielschichtigkeit dieses britischen "Angel Heart" zu einem weiteren Anschauen ein.
Im Kinojahr 2010 eine der eher raren Topempfehlungen.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
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