Regie: David Schmoeller
Im Haus der bösen Puppen...
Nanu, das kommt mir doch irgendwie bekannt vor: 5 Junge Leute, Einöde im amerikanischen Hinterland, fernab der Straße gibts vielleicht einen Sonderling, der nicht nur Benzin hat, sondern auch eine Reparaturwerksatt...der junge Woody (Keith McDermott) muss seine Flamme Eileen (Robin Sherwood) im Auto zurücklassen und gezwungenermassen sucht er mit einem rollenden Reifen einen Helfer in dieser Einöde. Immerhin war da ein Schild, dass zu einem Hotel führen soll.
Wäre ja alles nicht so schlimm, dieser zerblatzte Reifen, wenn nur nicht der Ersatzreifen auch im desolaten Zustand gewesen wäre.
Die beiden sind gemeinsam mit Jerry (Jon Van Ness), dessen Frau Becky (Tanya Roberts) und der etwas schüchternen Molly (Jocelyn Jones) und zwei Autos unterwegs auf dem Weg in den Urlaub.
Woody kommt tatsächlich bald an einem Haus mit einer Bar an, doch es scheint kein Mensch da zu sein.
Neugierig sucht er in diesem verlassenen Haus nach einem Helfer und er erstaunt sehr, denn das Haus scheint auch von vielen Wachsfiguren bewohnt zu sein.
Da werden auch schon die Türen verschlossen, die Puppen entwickeln ein seltsames Eigenleben, indem sie ihre Münder weit auf reissen und Stimmen von einem Tonband ablaufen.
Woody wird die ersten 5 Filmminunten nicht überleben, aber das wissen die anderen Vier natürlich nicht. Sie wundern sich nur, dass auch Jerrys Wagen plötzlich einen Platten hat und sie dort auch den Reifen, den Woody vor sich herschleppte, finden.
Wo steckt er ? Jerry sucht und die drei Frauen entdecken einen herrlichen Badesee. Die Mädels baden natürlich nackt, da erscheint auch ein gewisser Mr. Slausen (Chuck Conners), ein hilfsbereiter, freundliche, aber auch etwas kauziger Besitzer von Sees und eines geschlossenen Wachsfiguren- und Kuriositätenmuseums, wo er auch wohnt. Dieser Slausen erzählt ihnen von seiner verstorbenen Frau und seinem Bruder Davey, der die ganzen Puppen und Wachsfiguren in dem Museum gebaut haben soll, bevor er von einem großen Unternehmen seines Talents wegen abgeworben wurde.
Die jungen Leute glauben, dass ihr Auto bald repariert sein wird und der verschwundene Woody wieder auftaucht, denn Jerry nicht gefunden hat - doch der Zuschauer weiss es ja besser. Die Vier sind mitten in der Hölle gelandet...
Was seit 1979 geschah: Unzählige Varianten dieses beliebten Horrormotivs sind seither verfilmt worden. Es läuft immer gleich ab: Einige gutaussehende Jugendliche kommen von der Straße ab und suchen Hilfe in einem Motel oder in einem alleinstehenden Haus. Stattdessen finden sie einen oder mehrere mordende Psychopathen.
Vor 31 Jahren war der Splatterfilm allerdings noch in seinem Frühling und so galt die Mischung aus "Psycho" und Vincent Prices "House of Wax" eher als recht innovativ.
Heute wirkt der Film vielleicht auf den ersten Blick wie einer unter vielen. Doch David Schmoellers Werk glänzt doch mit einer spannenden und unheimlichen Atmosphäre und bewahrt durch diese vielen unheimlichen Puppen eine hohe Eigenständigkeit im Genre - das Szenario wirkt dadurch extrem schräg und sonderbar.
Die Puppen scheinen nicht ganz so leblos zu sein, wie es der Realist gerne hätte. So bleibt der Film immer eine Spur geheimnisvoll und diese macht auch seinen etwas skurrilen Reiz aus.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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