Sonntag, 25. November 2012

Picknick am Valentinstag

Regie: Peter Weir

Verhängnisvoller Ausflug an den Hanging Rock...

14. Januar 1900, Valentinstag: 70 Kilometer nördlich von Melbourne liegt der australische Bundesstaat Victoria und dort in der Nähe der Stadt Woodend ist auch der Sitz der privaten Mädchenschule Appleyard College.
Die Mädchen sollen gemeinsam mit den Lehrerinnen Greta McCraw (Vivean Gray) und Mademoiselle de Poitiers (Helen Morse) einen Schulausflug an den Hanging Rock des Mount Macedon machen.
Die aus dem Waisenhaus stammende Sarah (Margaret Nelson) darf als einzige nicht mit, stattdessen muss sie ein Gedicht auswendig lernen.
Diese schlechte Nachricht erhält sie von der etwas nervösen Lehrerin Miss Lumley (Kirsty Child).
Überhaupt führt die Schulleiterin Mrs. Appleyard (Rachel Roberts) ein strenges Regiment.
Sarah verabschiedet sich von ihrer besten Freundin Miranda (Ann-Louise Lambert), die zu ihr sagt, dass sie bald nicht mehr da sein wird.
Die Fahrt beginnt, der Kutscher Ben Hussey (Martin Vaughn) liefert die Ausflügler am Rande des Felsens ab.
Einige der Mädchen, darunter Miranda, Iram (Karen Robson), Marion (Jane Wallis), Rosamund (Ingrid Mason), Edith (Christine Schuler) ruhen sich zuerst aus und vier der Mädchen fragen dann die Lehrerin, ob sie ein bisschen auf Erkundung gehen dürften.
Dabei werden sie von einer zweiten Reisegruppe gesehen. Der junge Engländer Michael Fitzhubert (Dominic Guard) hat dort mit seinem Onkel Colonel Fitzhubert (Peter Collingwood) und seiner Tante (Olga Dickie) Rast gemacht. Während des Mittagessens freundet er sich ein bisschen mit dem Kammerknecht Albert (John Jarratt) an. Die beiden jungen Männer sehen die vier Mädchen, wie sie in Richtung Fels unterwegs sind.
An der Spitze des Felsens werden die Mädchen von der Sonne geblendet, eine eigenartige Stimmung liegt in der Luft, die sie einschlafen lässt.
Dann schreiten drei der Mädchen wie in Trance in Richtung Felswand und laufen fort. Die verängstigte Edith schreit um Hilfe.
Am Abend wird es zur tragischen Gewissheit, dass die drei Mädchen verschwunden sind. Auch die Lehrerin McGraw wird vermisst...

Peter Weirs "Picknick am Valentinstag" entstand 1975 nach dem gleichnamigen Roman von Joan Lindsay und war gleichzeitig der internationale Durchbruch seines Regisseurs Peter Weir.
Sehr oft wird "Picknick am Valentinstag" mit seinen sehr starken mystischen Anteilen ins Horrorgenre eingeordnet, wobei er für einen Horrorfilm eigentlich viel zu schön ist.
Die Bilder von Russell Boyd, dazu unterlegt mit klassischer Musik (Beethoven) und Panflöte (Gheorghe Zamfir) bereichern perfekt die Stimmung dieses rätselhaften und gleichermaßen faszinierenden und meisterlich inszenierten Films. Durch die Verweigerung von Erklärungen bleibt der Film auch durchweg mit Magie verzaubert.
Vor dem Verschwinden der Mädchen ist es das Mädchen Miranda, die dieses Ereignis vielleicht vorausgesehen hat, sie ist es auch, der die anderen Mädchen folgen.   
Dabei passieren zeitgleich mit dem Verschwinden einige rätselhaften Begebenheiten, denn um Punkt zwölf bleibt sowohl die Uhr der Lehrerin als auch die des Kutschers stehen. Eine rote Wolke ist sichtbar.
Die ganze Zeit hat der Film eine wunderbare, beinahe traumwandlerische Aura. Hier wird die helle Mittagsonne zur Bedrohung, das schreckliche Geheimnis nimmt seinen Lauf.
Für mich ist dieser alptraumhafte Streifen sogar Peter Weirs beste Arbeit.


Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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