Freitag, 23. November 2012

Dämonisch

 
Regie: Bill Paxton

Gott-Vater-Sohn

Im Süden von Texas: FBI Agent Wesley Doyle (Powers Boothe) ist einer der Männer, die seit Jahren dem mysteriösen Serienkiller "Gods Hand" vergeblich auf der Spur sind. Jetzt sitzt ein gewisser Fenton (Matthew McConaughey) bei ihm im Büro und schildert eine zuerst recht unglaubwürdige und merkwürdige Geschichte: Sein verstorbener Bruder Adam soll dieser Mörder sein. In Rückblenden erzählt der verzweifelte Mann, dass alles 1979 begann, als Fenton (Matt O`Leary) und Adam (Jeremy Sumter) noch Kinder waren, die bei ihrem gütigen alleinerziehenden Vater (Bill Paxton) in einer harmonischen Idylle aufwachsen.
Das unbeschwerte Leben hört in einer Nacht auf, als der Vater das Kinderzimmer aufsucht, und seinen Söhnen von der Erscheinung eines Engels berichtet, der ihm einen göttlichen Sendungsauftrag gegeben hat Dämonen, die sich in Menschengestalt tarnen, zu vernichten.
Die 3 Werkzeuge Gottes sind auch schon auserwählt: Handschuhe, ein Schlagstock aus Eisen und die Axt, auf der der Name "Otis" eingraviert ist...
Bill Paxton entdeckte das Drehbuch von Brent Henley und war von dem Stoff so fasziniert, dass er sich selbst als Regisseur des Ganzen ins Spiel brachte und sich aufgrund seiner Hartnäckigkeit am Ende auch durchsetzen konnte.
Hier fallen mir schon erste Parallelen zu Charles Laughtons Regiedebüt "Die Nacht des Jägers" ein. Ein Film, der lange Jahre bis Jahrzehnte völlig unterschätzt und verrissen wurde und erst sehr spät als eines der grossen Meisterwerk des Films gewürdigt wurde.
Auch die Handlung erinnert an das Meisterwerk. Wie bei Laughton sind die Kinder die eigentlichen Hauptfiguren. Der grössere Fenton ist als einziger in der Familie mit Zweifel geplagt, ob sein Vater, der unbeirrbar, erbarmungslos aber dabei völlig ruhige Arbeiter Gottes nicht über Nacht wahnsinnig geworden ist. Sein kleiner Bruder Adam hat diese Zweifel nicht, er vertraut seinem Vater in allen Belangen.



Sehr gelungen in "Dämonisch" ist die durchweg düstere auswegslose Atmosphäre und Bill Paxton spielte nie besser. Getoppt wird er allerdings noch von der grandiosen Darsteller des jungen Fenton, dass der Film so gut funktioniert, ist in erster Linie Matt O`Leary zu verdanken, der den Film fast im Alleingang trägt.
Orientiert haben sich die Macher sicherlich auch an Stephen King, die Geschichte, die in Texas, also im s.g. amerikanischen "Bibelgürtel" spielt, ist vor allem auch eine spannende Abhandlung über die zwei sich bekämpfenden Kräfte "Gut" und "Böse" und lässt den Zuschauer völlig im Dunkel tappen.
Auch Hitchcock Freunde werden in einigen Szenen erkennen, dass Patton ein Fan des Meisters of Suspence ist.
Ich halte diesen aussergewöhnlichen und psychologisch interessanten Genrebeitrag für ein unterschätztes Meisterwerk.


Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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