Montag, 26. November 2012

Saw



Regie: James Wan

Jigsaw...

Ein fröhliches Erwachen in einem versifften, schmutzigen Waschraum mit noch versiffterer Toilette: Dort liegen angekettet zwei Männer, beide in gegenüberliegenden Ecken platziert, zwischen Ihnen in der Mitte des Raumes eine männliche Leiche in riesiger Blutlache, nach der Pistole zu urteilen, hat sich der Mann wohl selbst erschossen.
So schrecklich beginnt der Alptraum von Arzt Dr. Lawrence Gordon (Cary Elwes) und Fotograf Adam Stanheight (Leigh Whannell). Beide Männer wissen nicht, warum und wie sie dorthin gelangt sind.
Doch dieser kalte, kellerartige Raum wirkt mit seinen alten, weißen Fließen von Beginn an wie ein Grab. Eine Falle, aus der es vielleicht kein Entkommen mehr gibt. Wer auch immer für die Entführung verantwortlich war, es muß einem perfiden, perversen Plan eines Wahnsinnigen entstammen. Gibt es überhaupt ein Entkommen aus dieser Gefängnis ?
Nach und nach setzt sich die Erinnerung der beiden Männer wieder ein. Sind etwa Dr. Gordons Frau (Monica Potter) und die kleine Tochter Diana (Makenzie Vega) ebenfalls in Gefahr. Jedenfalls geht dies aus einer Nachricht des Übeltäters auf dem Pocket-Kassettenabspieler hervor, dass die beiden Männer mühevoll aus den Händen der Leiche bergen konnten.
Dazu gibts zwei Sägen, aber nicht um die Ketten zu besiegen, sondern eher um sich von Fuß zu trennen.
Jedenfalls wird Gordon dazu aufgefordert, Adam zu töten, wenn er seine Familie lebend wieder haben will und Adam soll alles dafür tun, um aus der Rolle des Opfers ebenfalls zum Täter zu werden.
Gordon erinnert sich dabei an die Ereignisse, die vor einigen wochen in sein Leben traten, denn er war mal kurzzeitig Verdächtiger in einem Mord. Die Ermittlungen wurden von den Detectives David Trap (Danny Glover) und Steven Sing (Kenny Leung) geleitet, die einem miesen Serienkiller auf der Spur waren. Dessen Markenzeichen ist es mechanische Einrichtungen und Fallen zu benutzen, die sein ausgewähltes Opfer deshalb in eine lebensbedrohliche Situation bringt, weil auch die Befreiung äusserst schmerzhaft in Folter und Torture angelegt ist - Alternative wäre aber der Tod, so sind die Menschen angehalten, sich selbst oder aber auch anderen physische Schmerzen zu bereiten. Der Killer beobachtet das Szenario und sieht dies als Lektion des Lebens, die er den Spielern auf den Weg (meist in Richtung Jenseits) mitgeben will.
"Ich möchte mit Dir ein Spiel spielen" - so beginnt dann die Quälerei, die bislang nur eine Frau überleben konnte. Diese Amanda Young (Shawnee Smith).
Die heroinsüchtige Frau findet sich gefesselt in einem dunklen Raum wieder mit einer Apparatur auf dem Kopf, die nach Ablauf einer Frist ihren Kiefer und somit auch ihren Kopf zerreißen wird. Um an den befreienden Schlüssel zu gelangen, muss sie aber zuerst den Magen eines Mannes aufschneiden, der bewusstlos auf dem Boden - mit Drogen vollgepumpt - liegt.
Der Killer wird "Jigsaw" genannt und entstammt einer Idee des krebskranken John Kramer (Tobin Bell), der mit diesem Erstling seine Karriere als populärster Serienkiller der letzten Dekade einläutet...

Regie führte in "Saw" der in Malaysia geborene James Wan und der auch nach seinem Debüt dem Horrorgenre treu geblieben ist: Dead Silence und Insidous sind die recht gelungenen Nachfolgewerke.
Ausserdem geht der Rachethriller "Death Sentence" mit Kevin Bacon auf sein Konto.
"Saw" ist ein Mischung aus "Dalli Dalli" und "Texas Chainsaw Massachre" - der Täter lädt in höflicher Manier zur Olympiade der Folter ein und es folgt eine Art "Spiel ohne Grenzen", das total gemein. äusserst makaber, menschenverachtend und gewaltverherrlichend durchgezogen werden muss.
Laut Jigsaw hätte dies den Charakter einer ultimativen Reinigung, nur blöd, dass nur ganz wenige Menschen diese teuflische Tortur überleben.
Dem Publikum gefiel der Film so gut, dass es inzwischen insgesamt 7 Saw Filme gibt und die Reihe somit in die Fußstapfen von Genre-Wiederholungsätern wie "Freddy Krueger" oder "Freitag, der 13te" tritt.
"Saw I" ist ein effizienter Thriller, der allerdings aufgrund seiner Tortur-Freude nichts für schwache Nerven ist
Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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