Regie: Gregory Hoblit
Der Zuschauer als Komplize des Killers...
Special Agent Jennifer Marsh (Diane Lane) ist Web-Ermittlerin beim FBI, gemeinsam mit ihrem Kollegen Griffin Dowd (Colin Hanks) fungiert sie als eine Art magisches Auge und durchforstet das Internet nach illegalen, kriminellen Aktivitäten.
In vielen Fällen handelt es sich bei der Cyber Kriminalität um verbotene Pornographie, Klau von Passwörtern oder elektronische Bankkontenplünderungen.
Aktuell ist die Website www.killwithme.com im Visier der Fahnder. Dort geht ein offenkundig geisteskranker Mensch einem seltsamen Hobby nach. Er quält ein Kätzchen bis zu Tode, allerdings nur dann, wenn die Zugriffe zahlreicher Internetuser sich bis zu einer bestimmten Grenze erhöhen. Deshalb sieht er nicht sich als Täter, sondern die Sensationsgier zahlreicher User und tatsächlich schnellt die Zugriffsrate in die Höhe und anand zahlreicher Einträge wird dieses perverse Szenario sogar noch gefeiert und der Täter zu weiteren Taten angefeuert.
Dies tut er dann auch und das nächste Opfer ist auch schon ein Mensch. Keine Frage: Dadurch wird die Page erfolgreicher denn je. Der Unbekannte entwickelt sich zum unberechenbaren Serienkiller und er ist den Profis von FBI in Sachen Internet maßlos überlegen.
Die Vorgesetzten denken zuerst daran, dass alles inszeniert wäre. Das ändert sich, als man die Leiche des Gefolterten findet. Natürlich versucht das FBI die Seite vom Netz zu nehmen - vergebens. Die Webseite ist auf unzählige, gehackte Server weltweit gespiegelt.
Auch Detective Eric Box (Billy Burke) ist auf den Fall angesetzt, der bald mit Jennifer Marsh zusammenarbeitet.
Je mehr sich die Witwe mit dem Fall beschäftigt, desto mehr wächst die Gefahr, dass sie das Interesse des Killers auch sich und auf ihre Familie, Mutter (Mary Beth Hurt) und Tochter (Perla Haney-Jardine) lenkt...
Gregory Hoblit hat mit "Zwielicht" und "Ein perfektes Verbrechen" zwei sehr gute Gerichtsthriller inszeniert, im Metier des Serienkillerfilms sind seine Arbeiten auch eher durchwachsen.
10 Jahre nach "Dämon" entstand 2008 "Untractable", der im Grunde eines sehr interessante Thematik beinhaltet, eine Verquickung von aktiver und passiver Gewalt wagt und damit auch eine Sensationsgier ohne Skrupel aufgreift, die sehr realistisch und daher umso beängstigender wirkt.
Auch Diane Lane macht ihre Sache gut.
Trotzdem bleibt der Film leider unbefriedigend, was vor allem auf ein eher maues Drehbuch zurückzuführen ist.
Denn Serienkillerfilme sind immer dann gut, wenn man beim Täter Abgründe erkennt, die diese Taten erst machbar machen.
Hier ist das Motiv rein oberflächlich vielleicht erklärbar, allerdings wirkt es, wenn man alles mal kurz überlegt, immer mehr absurd.
Daher bleibt der Täter, trotz guter Darstellung, nach seiner Auflösung konturlos und leider auch eher uninteressant.
Ausserdem ist die Story reichlich vorhersehbar und als Zuschauer ist man sehr oft in der Lage die Entwicklung der Geschichte exakt zu erahnen.
Bewertung: 6 von 10 Punkten
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