Sonntag, 22. Dezember 2013

Elysium

























Regie: Neil Blomkamp

Zwei Welten, zwei Klassen...

Der südafrikanische Regisseur Neil Blomkamp erlangte bereits mit seinem Erstling "District 9" weltweite Anerkennung und - was für einen Science Fiction Film recht selten ist - eine Oscarnomierung als Bester Film des Jahres. Tatsächlich ist diese als Mockumentary angelegte Zukunftsvision über eine degenerierte Gesellschaft einer der besten Arbeiten des Genres. Daher war die Erwartungshaltung für seinen zweiten Science Fiction Film "Elysium" auch recht hoch. Und wieder hat der Film eine gesellschaftskritische Note, mündet aber leider zunehmend in eine Heldensaga mit Gut- und Böseschema. Sehr stark erinnert hat mich seine Arbeit an weitere jüngere Science Fiction Filme wie "In Time" oder "Looper", die sich von der Story her sehr interessant anhören, aber zunehmend durch eine oberflächliche, auf cool getrimmte Machart in der Substanz gemindert werden. So leider auch bei "Elysium" der eine schöne und eine elende Welt im Jahr 2154 zeigt. Die schöne Welt liegt über den Wolken in der Raumstation Elysium, wo alles wie der Garten Eden angelegt ist und auf der Erde selbst herrscht Armut, Krankheit, Chaos, Verbrechen und massivste Arbeitslosigkeit. In dieser Schicht wird Max DeCosta (Matt Damon) groß, der als Waisenjunge aufwuchs und als Erwachsener seiner kriminellen Laufbahn abschwört und fortan als Taglöhner in einer Rüstungsfabrik arbeitet. Selbst der Weg zur Arbeit ist beschwerlich, denn die Roboterpolizisten sind nicht zimperlich und es kann schon schnell passieren, dass er seinem Roboterbewährungshelfer vorgeführt wird. Eines Tages trifft er zufällig auf seine einstige Jugendliebe Frey (Alice Braga) wieder, die eine kranke Tochter hat, der nur auf Elysium geholfen werden kann. Er verabredet sich mit ihr, doch am nächsten Tag wird er Opfer eines radioaktiven Unfalls in der Firma. Er bekommt Medikamente und die Bestätigung, dass er nur noch 5 Tage zu Leben hat. Nun könnte auch ihm geholfen werden, aber dazu muss er nach Elysium. Doch dort dürfen keine gewöhnlichen Menschen landen, da gibts nur Genehmigungen für Superreiche. Dazu braucht es eine Geisel wie John Carlyle (William Fichtner), Maxs Arbeitgeber. Aber auch eine Genehmigung der Verteigungsmiinisterin von Elysium (Jodie Foster)...

 Neil Blomkamp hat natürlich einige sehr gute Szenen für den Zuschauer parat, besonders am Anfang überzeugt der Film durch die Visualisierung beider Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Besonders die Szene mit dem Bewährungshelfer oder aber die Szene, in der der Unfall passiert, sind gut gelungen. Ebenso die Anflüge auf Elysium, die optisch besonders gut gelungen sind. Schade, dass die Story selbst immer konventioneller wird, je länger der Film dauert und langsam aber sicher muss auch der gesellschaftskritische Aspekt immer mehr einer durchschnittlichen Geschichte weichen, in der einer zum Helden wird und das HappyEnd in der Luft liegen könnte. Warum nicht viel düsterer ? Dies hätte dem Film sicherlich besser gestanden.  Was bleibt ist ein ganz netter Science Fiction Film für zwischendurch, aber von einem weiteren Meisterwerk vom Schlage eines "District 9" ist Blomkamps neue Zukunftsschau weit entfernt. 

Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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