Mittwoch, 4. Dezember 2013

Red Riding Hood

























Regie: Catherine Hardwicke

Rotkäppchen und der Werwolf...

Das Grimmsche Märchengut ist beliebt bei den amerikanischen Filmemachern. So gab es in jüngster Zeit ganz gewagte Neuinterpretationen von Hänsel und Gretel (Hänsel und Gretel Hexenjäger, Tommy Wirkola) oder Schneewittchen und die 7 Zwerge (Snow White and the Hundsman, Rupert Sanders). Und auch das gute alte Rotkäppchen muss mal wieder herhalten. Zuletzt sehr gelungen interpretiert von Neil Jordan als "Zeit der Wölfe" in der 80er Blütezeit des britischen New Cinema, kommt die 2011er Variante dank Regisseurin Chaterine Hartwicke noch viel stärker auf ein jugengliches Publikum konzipiert daher. Kein Wunder, denn die Filmemacherin zeichnete auch für den furiosen Welterfolg "Twilight - Bis(s) zum Morgengrauen" verantworlich. Robert Pattison, Kristen Stewart und Taylor Lautner wurden damit zu Idolen des Teeniekinos.  Leider hat sie zudem auch auch die Vampire etwas entzaubert, ihre Blutsauger sind eher blasse Liebhaber, die sich entschlossen haben nicht unbedingt kraftvoll zuzubeißen. Wenn ich da an früheren Obervampire wie Christopher Lee denke, die noch unerbittlich und teuflich agierten. Daher war auch zu befürchten, dass "Red Riding Hood" ähnlich harmlos und auf Lovestory-Niveau getrimmt ist. Was sich einerseits auch bewahrheitet, andererseits die Macher doch Wert gelegt haben auf eine gute Ausstattung, auf gute Bilder, auf eine märchenhafte Atmosphäre...stellenweise kommt gar etwas Feeling alter Hammerfilme auf und daher ist der Film sicherlich eine positive Überraschung, weil ich gar nicht so viel erwartet habe.
Erzählt wird die Geschichte der jungen Valerie (Amanda Seyfried), die im Dorf Daggerhorn aufwächst. Das Dorf wird bereits seit mehreren Generationen immer wieder von einem bösen Werwolf heimgesucht, der sich Opfer holt. Durch Tieropfer haben die Dörfler allerdings lange Zeit einen Waffenstillstand mit dem Wolf geschlossen. Seit Kindertagen ist Valerie in den Holzfäller Peter (Shiloh Fernandez), doch ihre Eltern (Billie Burke, Virginia Madsen) haben für ihre Tochter den Nachbarjungen Henry (Max Irons). Dieser ist der Sohn des reichen Schmieds Adrien. Als Valeries Schwester Lucie durch den Wolf getötet wird, scheint der Krieg zwischen Mensch und Bestie wieder in vollem Gange zu sein. Eine Jagd wird als Erfolg gefeiert, da man einen Wolf erlegen konnte. Doch der werwolfjagende, herbeigerufene Pater Salomon (Gary Oldman) kann keine Entwarnung geben, da sich der sterbende Werwolf in einen Mensch zurückverwandelt hätte. Es ist sogar möglich, dass der Werwolf - getarnt als Mensch - mitten im Dorf wohnt. Und scheinbar weiß uach Valeries Großmutter (Julie Christie) mehr als sie sagt...


 Der Film punktet wie gesagt durch seine gelungene Optik und ist so kurzweilig inszeniert, dass nie Längen aufkommen. Natürlich wird man - sollte man den Vergleich zu "Zeit der Wölfe" ziehen - sehr schnell bemerken, dass hier vor allem das Entertainment im Mittelpunkt stand, Subtexte sind Fehlanzeige. Aber dennoch wird man gut unterhalten, wenn man den Film als moderne Märchenvariante begreift.


 Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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