Regie: Anthony C. Ferrante
It`s raining Sharks, Hallelujah...
Nach der Erstausstrahlung im amerikanischen Fernsehen beim Kabelsender
Syfy ging es richtig los: Per Twitter machte man sich über den trashigen
"Sharknado" von Anthony C. Ferrante lustig und plötzlich wollte jeden diesen "Schlechtesten Film aller
Zeiten " sehen und es stimmt. Der Film wird seinem Ruf tatsächlich sehr gerecht,
ist aber so mies, dass es wirklich extremen Spass macht, wenn ein riesiger
Tornado gefrässige Haie vom Himmel ausspuckt, die auf Los Angeles regnen und
sich in Surfern und Badegäste festbeissen. Mit den Biestern kommt auch die
Überschwemmung in die riesigen Metropole. Der Barbesitzer Fin (Ian Ziering) ahnt
die Katastrophe schon, gemeinsam mit seinen Freunden Baz Hoogan (Jaason Simmons)
und Nova Clarke (Cassie Scerbo) schließt er seine Bar am Strand und versucht
seine derzeit von ihm getrennt lebende Frau April (Tara Reid) und Tochter
Claudia (Aubrey Peebles) zu retten. Doch bis sie dort ankommen, müssen sie
allerhand haarsträubende Abenteuer mit gefrässigen Haien erleben, Baz kann auch
nicht anders: Er rettet gerne Mitmenschen, die sich in Gefahr befinden. Seine
Frau lebt zum Glück etwas oberhalb in Beverly Hills, doch auch dort gibt es
schon Gebiete, die unter Wasser stehen. Auch im heimischen Swimmingpool lauert
ein großer Weißer, der in die Wohnung eindringt. Aprils derzeitiger Lover dient
als Fischfutter, die anderen entkommen und wollen nun Sohnemann Matt (Chuck
Hittinger) retten, der sich auf einer Flugschule befindet. Dort ist er natürlich
gerade als Pilot in höchster Gefahr, weil Haie vom Himmel herunterregnen. Aber
vorerst muss Dad Baz Kinder im Schulbus retten...
was die beste Sequenz des wirklich extrem witzigen Bockmist-Film ist. Die
Darsteller agieren so ernst und enthustiastisch wie wenn sie wirklich gerade die
Welt retten, sie sind voll bei der Sache. Überhaupt gaukelt der Film dem
Zuschauer auch immer wieder vor, wie ernst er sich in jeder Sekunde selbst nimmt
und wie begeistert die Macher selbst von dem riesigen Unsinn sind, den sie da
gerade zeigen. Das ist den Darstellern zu verdanken, die extrem ernsthaft
agieren. Tatsächlich habe ich selten so einen Schwachsinn gesehen, der
darüberhinaus mal wirklich wieder richtig Spass macht. Man kann es kaum glauben,
wie sich die Macher einen Dreck um Logik scheren. Wenn es der Spannung dient,
dann ist die Szene halt genauso wie sie ist. Man muss dann halt schlucken, dass
der hintere Teil des Haus völlig überschwemmt ist und vorne auf gleicher Höhe
ist alles trocken und das Auto wartet, dass die Helden weiterfahren. Auch dass
wie immer im solchen Filmen ein Hund gerettet wird, macht den Streifen enorm
sympathisch. Auch die Tatsache, dass Sohnemann Matt ein genauso großer Held wie
Dad ist, macht das Vergnügen noch besser. Dieser steigt nämlich mit seinem
Hubschrauber in die Lüfte, um Bomben in das Innere des Tornados zu werfen - so
versucht man sich bei der Haiplage siegreich zu sein.
Selbst der Bürgermeister von Los Angeles, Eric Garcetti, kommentierte den
Film: "Es sieht heute nach einem wunderschönen Tag in LA aus. Außer es kommt ein
Sharknado. Ich drücke die Daumen..." Am Eröffentlichungstag war der Film zudem
das meistgesuchte Keyword bei Google.
Bewertung. 7 von 10 Punkten.
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