Freitag, 13. Dezember 2013

Messias des Bösen

























Regie: William Hyuk und Gloria Katz

Kannibalen und Blutmond...

Es ist doch immer wieder klasse, wenn man von Zeit zu Zeit einen älteren Film kennenlernt, den man noch gar nicht kannte, der aber gleich in die persönliche Liste der Meisterwerke aufgenommen werden kann. Hier ist so ein Film. "Messias des Bösen" entstand 1973 und wurde inszeniert von William Hyuk und Gloria Katz. Die morbide Geschichte führt den Zuschauer in ein Küstenstädtchen (diese Location liebe ich sowieso), in die Stadt am Strand von Point Dune in Kaliforniern. Dort lebt der Vater der jungen Arletty (Marianna Hill), zu dem sie ein eher distanziertes Verhältnis. Er ist ein introvertierter Künstler und lebt dort am Strand, ziemlich einsam und verlassen mit wenig Kontakt zu den Stadtbewohnern. Der Mann hinterliess ihr ein Tagebuch, das mit jedem Eintrag und jedem neuen Tag ein bisschen düsterer und mysteriöser in seinen Schilderungen wird. Er schreibt von entsetzlichen Alpträumen und bald fleht er die Tochter an ihn nie zu besuchen. Dann reist der Kontakt ab. Ein Grund für die junge Frau dorthin zu fahren. Ein kurzer Abstecher an der Tankstelle hinterlässt einen unheimlichen Eindruck, sie sieht dort einen roten Lieferwagen. Der Fahrer (Bennie Robinson) hat auf dem Rücksitz Leichen geladen, was nur der Tankwart sieht. Sie findet das schöne Anwesen des Vaters verlassen vor, die Bewohner wirken eigenartig, der Ort macht einen befremdlichen Eindruck. Sie macht Bekanntschaft mit Thom (Michael Greer) und seinen beiden Reisebegleiterinnen Toni (Joy Bang) und Laura (Anitra Ford), die auf Durchreise sind und hier einen Abstecher machen, weil Thom sich für die lokale Legende des Blutmondes interessiert. Schon bald kommt der Verdacht auf, dass die Bewohner einer bösen Sekte angehören, die auf die Rückkehr eines Messias des Bösen warten...


 Der Film erinnert sehr stark an "Carnival of Souls" oder auch an "The Wicker Man" - es geht darin um einen Kult von untoten Kannibalen, die sich mehr und mehr vermehren und am Strand heidnische Rituale abhalten. Dabei orientieren sich die Macher vornehmlich am europäischen Gruselkino, der Film ist vor allem auch ein optischer Leckerbissen. Das Haus des Vaters beispielsweise ist innen komplett mit Menschen und Kulissen bemalt, alleine dieses Setting ist grandios gelungen und verstärkt den surrealen Gehalt der Geschichte. Darüberhinaus sind zwei überwältigend gute Szenen im Film: Zum einen die Sequenz im Einkaufszentrum, zum zweiten die grandiose Kinoszene. Alleine schon für diese zwei Weltklasseszenen hat der Film die Höchstwertung verdient.


Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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