Donnerstag, 12. Dezember 2013

Quintett




















Regie: Robert Altman

Brettspiel des Todes...

Kurz nach dem sehr erfolgreichen "Eine Hochzeit" drehte Robert Altman im Jahr 1979 eine sehr spröde, aber dennoch recht interessante Zukunftsvision. In dieser postapokalyptischen Welt spielen die Überlebenden das Spiel "Quintett" - ein Gesellschaftsspiel mit starkem Suchtcharakter. In dieser Zukunft ist eine neue Eiszeit über die Menschheit hereingebrochen. Mit dem Wegfall des Erdöls kam die Kälte und hat die Zivilisation zerstört. Es gibt keine Regierungen mehr. Die Leichen der Erfrorenen werden von wilden Hunden aufgefressen. Der Robbenfänger Essex (Paul Newman) und seine junge Frau Vivia (Brigitte Fossey) kehren zurück, nachdem Essex vor 10 Jahren fortging, um im Süden nach besseren Lebensbedingungen zu suchen. Gefunden hat er nichts, aber immerhin keimt Hoffnung auf, denn seine Frau ist schwanger. Er sucht dort seinen Bruder auf und kommt bei dessen Familie unter. Dort erfährt er, dass alle nur noch wie versessen "Quintett" spielen. Scheinbar der einzige Lebenssinn. Essex geht kurz aus dem Haus. Währenddessen fallen alle in der Wohnung einem Bombenattentat zum Opfer. Essex versucht nicht nur die Hintergründe dieses Verbrechens aufzudecken, sondern sich auch zu rächen. Dabei lernt er St. Christopher (Vittorio Gassmann), Grigor (Fernando Rey), Deuca (Nina von Pallandt) und Ambrosia (Bibi Andersson) kennen, die alle in diesem Spiel involviert sind. Bald wird klar, dass Quintett ein Spiel um Leben und Tod zu sein scheint...

 Der französische Kameramann Jean Boffety (Die Spitzenklöpplerin, Die Dinge des Lebens) holt das beste aus diesem eisigen Setting heraus. Die Story ist karg, genauso wie die Zeit und der Ort des Geschehens. Am Ende dieses hoffnungslosen Science Fiction Films steht der Tod - dabei wirkt alles wie in einem schlechten Traum, aus dem es kein Entrinnen gibt. Obwohl der Film komplexe Fragen aufwirft, kommt die Handlung nur eher schleppend voran. Die Kostüme, die sich mittelalterlich anmuten, sind etwas gewöhnungsbedürftig. Allerdings ist die Grundaussage nach dem Kick in einer für des Menschen Natur nur noch trostlosen Welt dennoch sehr diskussionswürdig. Aus einem Brettspiel wird schnell etwas elementares, ein kurzer Augenblick vitales Leben als Mörder zu spüren. 
Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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