Sonntag, 25. November 2012

The Beyond - Geisterstadt der Zombies



Regie: Lucio Fulci

Ein Haus, dass auf einem der 7 Tore zur Hölle gebaut wurde...

"The Beyond" ist hierzulande bekannt als "Die Geisterstadt der Zombies" oder "Über dem Jenseits" Lucio Fulci, dem Urvater des Slasher- und Gorefilms, im Jahr 1981 gedreht.
Somit in einer Phase in der der italienische Regisseur seine größten Erfolge mit Filmen wie "New York Ripper" und "Das Haus an der Friedhofsmauer" feiern konnte und gleichzeitig beendet "The Beyond" seine legendäre Zombie-Trilogie, die mit "Woodoo" den Anfang nahm und mit "Ein Zombie hing am Glockenseil" nachgelegt wurde.
Viele seiner Filme mussten in Deutschland wegen der expliziten und ausufernden Gewaltszenerien geschnitten werden, da sie sonst keine Freigabe erhalten hätten. Einige davon Filme wurden damals gar gemäss § 131 StGB als gewaltverherrlichend beschlagnahmt.
"The Beyond" ist nach wie vor indiziert und der Videothekar hat ihn sozusagen unter der Ladentheke liegen.
Der Film mit einer kupferfarben wirkenden Rückblende, was vor 54 Jahren in Louisiana schreckliches passierte: Eine aufgebrachte Bürgerwehr stürmt in ein Hotel und macht sich über einen Maler her, der im Verdacht steht, mit dem Teufel im Bunde zu stehen. Der Mob übt Selbstjustiz, indem sie den bereits ziemlich misshandelten Mann in den Keller des Gebäudes zerren und ihn kurzerhand an die Wand nageln.
Danach wird das arme Opfer noch mit ungelöschtem Kalk überschüttet. An der Wand erscheint ein Zeichen, ein markantes schwarzes Kreuz mit einer Schleife. Währnd dieser Hinrichtung liest eine Frau aus dem Buch "Eibon" eine Prophezeiung. Dort ist festgehalten, dass dieses Hotel auf einem der 7 Tore zur Hölle gebaut wurde.
1981: Lisa Merrill (Catrina McColl) hat dieses Haus geerbt und will es renovieren lassen, damit es wieder als Hotel funktioniert.
Martin Avery (Michele Mirabella) rät ihr bei der Begehung alles schnell über die Bühne zu bringen und nur aufgrund mangelnder Finanzen alles zögernd zu realisieren. Währenddessen fällt ein Maler vom Gerüst, weil er eine Vision von einer blinden Frau im Zimmer sah.
Seltsamerweise läutet auch öfters die Zimmerglocke von "Nr. 36".
Ein Klemptner wird von der mysteriösen Martha (Veronica Lazar), der Dienerin des Hauses in den Keller geführt. Auch er erleidet einen schrecklichen Unfall, bei dem eine Leiche im Keller gefunden wird, die schon lange Jahre tot sein muss. Zwischenzeitlich lernt Lisa die blinde Emily (Sarah Keller)mit ihrem Schäferhund kennen, die sie eindringlich warnt, das Haus schnellstens wieder zu verlassen. Doktor John McCabe (David Warbeck) glaubt allerdings nicht an übersinnlichen Nonsens und versucht Lisa zu beweisen, dass hinter all dem eine ganz normale Erklärung stecken muss. Aber da wär noch eine Kleinigkeit zu klären: Woher kommen diese vielen verdammten Zombies auf einmal her

Ich kannte "The Beyond" bislang noch nicht, aber er wurde mir sehr empfohlen und ich muss sagen, dass der Fan des Films nicht zuviel versprochen hat. Zwar hat der Film viel von Fulcis heissgeliebtem Kunstblut zu bieten, da wird in Schlagadern und Augäpfel gebohrt und gestochen, aber dennoch würde ich "The Beyond" als ein großes Horrormeisterwerk einstufen. Er ist typisch für seine Zeit der frühen 80er, als auch Filme wie "Phantasm" populär waren und die sich dahingehend von den heutigen Horrorfilmen unterscheiden, weil sie schon alleine durch irritierende Schnittfolgen viel mysteriöser konzipiert sind und vor allem nicht alles erklären müssen. So durchzieht den Film gesamthaft eine geheimnisvolle Ambiente, die unerklärlich bleibt.

Dazu gibt es wunderbar inszenierte Einzelszenen, wie beispielsweise die Begegnung von Lisa mit Emily auf einer einsamen Landstraße, die unwirklich erscheint. Oder die beklemmende Atmosphäre in der Leichenhalle.

Bewertung: 10 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen