Sonntag, 25. November 2012

Fog - Nebel des Grauens



Regie: John Carpenter

Geisterhafter Nebel in Antonio Bay...

Fünf Minuten vor Mitternacht, gleich ist Geisterstunde: Aber für eine schraurige Geschichte bleibt noch Zeit. Der alte Seebär am Lagerfeuer erzählt den staunenden Kids die Sage, die sich vor 100 Jahren in ihrem Heimatstädchen Antonio Bay an der nordkalifornischen Küste ereignete. Die "Elizabeth Dane" kam bei Nebel in schwere Seenot. Das  Schiff wurde, so der alte Mann,  durch ein Lagefeuer versehentlich auf ein Riff gelenkt und sank mit Mann und Maus.
Die Kirchturmuhr läutet dann, es ist 22. April und somit der Tag der Hundertjahrfeier. Doch zwischen Mitternacht und ein Uhr spielt die komplette Elektronik im Ort verrückt und eine Trawlerbesatzung auf dem Meer, nahe der Küste, wird von einer grell leuchtenden Nebelbank heimgesucht, aus dem ein Geisterschiff kommt, die mit Sicheln und Schwertern bewaffneten, schwarzen Geistergestalten morden die nichts ahnende Besatzung.
Im Örtchen geht alles seinen gewohnten Gang: Stevie Wayne (Adrienne Barbeau) ist fürs KAB Radioprogramm zuständig und hat in der Nacht von diesem ominösen Nebel berichtet, der genauso schnell wieder verschwand wie er kam. Die junge Tramperin Elisabeth Solley (Jamie Lee Curtiz) wurde in der Nacht von Nick Castle (Tom Atkins) mitgenommen, die beiden landen im Bett. Sie haben aber ebenfalls ein komisches Erlebnis, wenige Sekunden vor 1 Uhr klopft es bedrohlich an der Tür. Als Nick aufmacht - es schlägt gerade ein Uhr - ist niemand zu sehen.
Die Bürgermeisterin (Janet Leigh) bereitet sich für die Festlichkeiten vor und Pater Malone (Hal Holbrook) findet in der Kirche ein altes Tagebuch der Stadtgründer, in dem beschrieben steht, wie die Stadt mittels Mordes durch ein falsches Leuchtfeuer an den Seemännern der Elizabeth Dane zu Reichtum kam.
Das Schiffunglück am Felsen von Spivey Point wird somit 100 Jahre danach von den Geistern grausam gerächt...

John Carpenter drehte "The Fog - Nebel des Grauens" im Jahr 1980 als Nachfolgefilm für seinen Welterfolg "Halloween".
Damals waren die Kritiken sehr verhalten, doch der Film konnte sich sehr schnell einen grandiosen Kultstatus erarbeiten, was auch sehr gerechtfertigt erscheint.
Anders als in "Halloween" setzt Carpenter nicht auf Slasher, sondern orientiert sich exakt auf den Pfaden des übernatürlichen Geisterfilms, am Anfang wird auch Edgar Allen Poe zitiert. Trotzdem bleibt "Fog" durchgehend ein typischer Carpenterfilm mit all seinen virtuosen Vorzügen: Spannende, suggestive selbstkomponierte Musik, die gekonnt die Atmosphäre von Angst und Schrecken widerspiegelt.
Und natürlich klasse gemachte Szenen, angefangen von dem geisterhaften Intro am Lagerfeuer bis hin zum sekundendauernden Donnerschlagfinale. Dazwischen herrliches Küstenstädchen-Flair wie in Hitchcocks "Die Vögel". Was will man mehr ?


Für mich ist "The Fog" einer der fünf besten Arbeiten von John Carpenter.
Bewertung: 10 von 10 Punkten

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