Sonntag, 25. November 2012

Die Meute



Regie: Franck Richard

Hinterhoftoiletten in Absurdistan...

Die junge Charlotte (Emile Dequenne) bewältigt ihre momentane Liebeskrise damit, dass sie sich vorgenommen hat mit ihrem Auto ziellos auf den Straßen Frankreichs zu fahren, am besten abseits der Schnellstraße und vermehrt in der Einöde.
In diesen abgelegenen Ecken lauern aber auch so manche Gefahren, sie muss sich vor einem Trio pöbelndner Motorradfahrer behaupten, die sie ziemlich unverschämt anmachen.
Nichts wie weg, das Weite suchen. Doch im Rückspiegel erkennt sie bereits die ihr folgenden Motorräder.
Da kommt ein einsamer Tramper (Benjamin Biolay) gerade zur rechten Zeit. Sie nimmt diesen Mann, der sich als Max vorstellt, mit und findet ein bisschen Gefallen an dem stillen Typ.
Der übernimmt sogar für die etwas übermüdete junge Frau das Steuer und gemeinsam fahren sie weiter, um irgendwo in einem Restaurant zu essen.
Das heruntergekommene Gasthaus "La Spak" ist zwar ein ausgemachtes Dreckloch, aber immerhin das einzige Gasthaus weit und breit und so nehmen sie Platz, kritisch begutachtet von der resoluten Wirtin (Yolande Moreau), die gar ein Kettenhemd trägt.
Natürlich haben die 3 Rocker die Verfolgung nicht aufgegeben und treten ziemlich aggressiv in das Wirtshaus ein. Ziel der Unholde ist es, dass Mädchen mit Gewalt zu nehmen oder aber auch als Alternative die "Schwuchtel", die sie bei sich hat.
Während im Wirtshaus der Punk langsam abgeht, nimmt die Wirtin aber die Knarre raus und rettet den beiden jungen Menschen das Leben.
Max muss nach diesem Schreck erstmal auf die Toilette, doch er kommt nicht wieder. Obwohl sie den Fremden zwar erst kennengelernt hat, macht sie sich doch Sorgen und findet es nicht sehr wahrscheinlich, dass er einfach die Fliege gemacht hat.
Charlotte vermutet die Lösung hinter einer versteckten, gehiemnisvollen Tür auf dem WC. In der Nacht bricht sie sogar ein, um zu sehen, was sich dort verbirgt. Nichtsahend, dass sie die Tür zur Hölle damit öffnet..

"Die Meute" von Franck Richard ist eine zwiespältige Angelegenheit, bei der ich drei Einschätzungen im Laufe des Films hatte: Die ersten 40 Minuten sind durchaus recht atmosphärisch, wenngleich man sich bei der Story sehr schnell an andere, bereits bekannte Vorbilder erinnert fühlt. Es ist die Geschichte einer Frau, die in die einer Absteige immer mehr in eine gefährliche ausgwegslose Situation schlittert und dabei Psychopathen ausgeliefert hat. Dann macht der Film eine Wendung in Richtung Groteske und zwar in Holzhammermanier.
Spätestes nach diesem zweiten Eindruck müsste dann - sofern der Film dann doch noch die funktionierende kurve bekommen sollte - der Zuschauer alles Weitere als überzeichnende Horrorcomedy auffassen. Mit einem rechten Schuß trockenem Humor hat der Schlussakkord ala "Wir verschanzen uns im Haus und draussen lauern die Bestien" dann doch wieder ein gutes Trashpotential.
Unter diesem Aspekt war "Die Meute" gar nicht mal so schlecht und hinterlässt eine skurrile Erinnerung....
Bewertung: 6 von 10 Punkten.

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