Sonntag, 25. November 2012

Frankensteins Schrecken

 

 

Regie: Jimmy Sangster

Böser junger Herr Frankenstein.
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Böser junger Frankenstein:
1970 übernahm Ralph Bates als Frankenstein die Nachfolge von Peter Cushing. Man wollte mit einem jüngeren Darsteller auch die jüngere Zuschauerschicht erreichen. Die einst so erfolgreichen Hammerfilme waren im beginnenden progressiven 70er Kinojahrzeht nicht mehr so erfolgreich.
Der junge Victor Frankenstein (Ralph Bates) ist ein brillianter, aufstrebender Schüler, der allerdings wenig Respekt für seine Lehrer aufbringt, deren Schwächen längst erkannt hat und diese damit erfolgreich manipulieren kann. So zieht auch sein Mathelehrer (Neil Wilson) in einem Schlagabtauch vor der Klasse den Kürzeren.
Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ist Victor bei seinen Mitschülern sehr beliebt.
Natürlich rennt er jedem Rock hinterher. Wie auch schon sein dominanter Vater (George Belbin), der eine Affäre mit der Dienerin Alys (Kate 0´Mara) unterhält.
Seine große Leidenschaft ist allerdings das Studium von Medizin und Anatomie und er will auf diesem Gebiet Großes leisten.
Zu diesem Zweck müsste er in Wien weiterstudieren, was ihm der Vater nicht erlaubt. Doch dem Schicksal kann nachgeholfen werden und so hat der Vater denn auch folgerichtig einen Jagdunfall und Victor kehrt seiner Heimat für 6 Jahre den Rücken.
Mit seinem Freund Wilhelm Kassner (Graham James) kehrt er zurück, um auf dem Schloß seine Forschungen weiter zu intensivieren.
Er trifft auch Elisabeth Heiss (Veronica Carlson) wieder, die ihn heimlich seit der Schulzeit anbetet.
Sie und ihr etwas skurriler Vater Prof. Heiss (Bernard Archard) werden von Straßenräubern überfallen und Victor gelingt es einen der Banditen zu erschießen und die anderen somit in die Flucht zu verjagen.
Es folgt eine Einladung bei der Familie Heiss, Victor interessiert sich dabei für die Schildkröte des Professors. Sie wird somit das erste Versuchskaninchen in Sachen "Leben neu erschaffen".
Zuerst ist das liebe Tierchen aber erstmal einige Minuten mausetot...






In Jimmy Sangsters "Frankensteins Schrecken" wird der berüchtigte Doktor etwas anders interpretiert als bei den Peter Cushing Filmen.
Ralph Bates ist vordergründig ein angesehener Zeitgenosse, beliebt - weil selbstbewusst, aber sehr kaltherzig, wenig empathisch und vor allem mit einem Höchstmaß an Egoismus und Skrupellosigkeit ausgestattet.
Er lässt sozusagen alle seine Freunde kaltlächend für die Erreichung seines Ziels über die Klippe springen.
Auch die Empfindungen für die beiden Frauen, die ihn wollen, halten sich in Grenzen und alles dient dann eben nur zur Lustbefriedigung.
Gefühle Fehlanzeige. Auch der Schluß ist dann etwas überraschend und deutete wohl auf eine Fortsetzung mit Ralph Bates hin, aber dazu kam es nicht. Schade, eigentlich...Bates erweist sich trotz der Verschwiedenheit als ein sehr würdiger Nachfolger für Frankenstein Ikone Peter Cushing.
Die Kritik und die Kassenergebnisse waren nicht besonders erfreulich.
Trotzdem hat "Frankensteins Schrecken" nicht nur einen guten Unterhaltungswert. Er liefert eine Reihe von sehr amüsanten Szenen und man verfolgt gebannt das Wirken des akademischen Schurken.
Als Hammer-Fan war ich überhaupt nicht enttäuscht, im Gegenteil: Der Film ist viel besser als sein Ruf, denn er geht gewitzt und locker mit seiner etwas überzeichneten Geschichte (die wir ja alle kennen) um.







Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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