Regie: Peter Sasdy
Blutiger Jungbrunnen...
Elizabeth Bathory wurde 1560 in Nyirbator, Nordosten Ungarn geboren. Das adlige Bathory-Geschlecht gehörte zu den wohlhabendsten und einflussreichsten Familien des Landes.
In die Geschichte ging sie als sogenannte Blutgräfin ein, denn um 1610 entdeckt sie, dass das Blut von Jungfrauen bei ihr wie ein Jungbrunnen funktioniert und sie wieder jung werden lässt.
Die Verjüngung ist im Hammer-Film "Comtesse des Grauens" aus dem Jahre 1971 aber immer nur von zeitlich sehr begrenzter Dauer. Und darüberhinaus zählt die alternde Gräfin (Ingrid Pitt) einen immens hohen Preis, denn sie wird nach jedem Jungbrunneneffekt auch schneller altern.
Die Geschichte fängt an beim Begräbnis des Grafen. Dort versammelt sich die Trauergemeinde. Captain Dobi (Nigel Green) ist der heimliche Liebhaber der Gräfin und freut sich nun darauf, dass seine Angebetete ihm endlich alleine gehört.
Der junge attraktive Leutnant Imre Toth (Sandor Eles) kommt etwas verspätet dazu. Als wenig später das Testament eröffnet wird, gibts bei der Gräfin und Dobi lange Gesichter. Denn das Vermögen soll Elisabeht nach dem Willen des Verstorbenen mit Töchterchen Ilona (Lesley Ann Down), die von Wien anreist, aber im Wald entführt wird.
Dodi erbt ein paar alte Rüstungen und Waffen. Dafür bekommt Imre das wertvolle Gestüt mit vielen wertvollen Pferden. Der Gelehrte Meister Fabio (Maurice Denham) ist nun stolzer Erbe der Schloßbibliothek.
Bei der Verteilung des Vermögens wirft die alternde Gräfin ein Auge auf den feschen Leutnant, aber sie dürfte keine Chance bei ihm haben.
Wütend schikaniert sie die Dienerin, die ihr ein Bad einlaufen lässt. Hier entdeckt die Gräfin erstmalig, dass das Blut junger Mädchen bei ihrem Körper wahre Wunder wirkt. Gemeinsam mit der zögernden Dienerin Julie (Patience Collier) will sie mehr und tötet das Mädchen.
Tatsächlich verwandelt sie sich in eine junge, blonde Schönheit und kann die Liebe von Imre gewinnen. Doch der Spuk wirkt nicht lange, so dass sie bald ein neues Opfer braucht...
Der Film von Peter Sasdy beruht auf einen authentischen Fall. In der Zeit zwischen ihrer Geburt 1560 und ihrer Hinrichtung 1614 wurde sie auf ihrem Schloss, wo sie nach dem Tod ihres Mannes ihre sadistischen Phantasien voll auslebte, für zahlreiche Morde und Quälereien an jungen Dienerinnen und Mädchen verantwortlich gemacht, wofür sie denn auch, nebst der Hexerei, schließlich angeklagt, eingekerkert un im Jahre 1814 hingerichtet wurde. Im Lauf der Zeit entstanden gerade in der Literatur diverse Legenden, wonach die Gräfin im Blut von Jungfrauen gebadet haben soll, um sich selbst jung zu halten.
Leider sieht man dem Film ein bisschen seine Unentschlossenheit an, da die Macher unterschiedliche Auffassungen über die Ausrichtung des Stoffes hatten: Produzent Alexander Paal wollte eher einen handfesten Horrorstreifen, Regisseur Peter Sasdy tendierte in Richtung historisches Drama.
So ist der Film auch nicht besonders furchteinflössend. Der Horror in "Comtesse des Grauens" ist eher von subtiler Natur und beleuchtet das Dilemma einer alternden Frau, die in einem Jugendwahn zur unbarmherzigen Mörderin wird.
Die Inszenierung ist typisch für die Hammerstudios. In Hülle und Fülle vorhanden sind die immer wieder prächtigen, stilvollen Dekorationen und Kostüme, aber atmosphärisch und spannungsmäßig gehört der Film nicht zu den großen Meisterwerken des Studios. Die Maske leistet bei Ikone Ingrid Pitt aber eine sehr gute Arbeit und der Film ist durchaus unterhaltsam - auch wenn die Bluttaten dieser historischen Serienkillerin hier einfach ein wenig zu kurz kommen.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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