Regie: Jennifer Chambers Lynch
Der Junge in Ketten...
Hauptdarsteller Vincent D`Onofrio ist in "Chained" der Taxifahrer und Serienmörder Bob. Und diese Rolle als kranker mordender Psychopath spielte der Mime wie schon zuvor als Carl Rudolf Stargher in "The Cell". Unergessen auch seine Rolle als "Private Paula" in Kubricks "Full Metal Jacket" - eine labile tickende Zeitbombe. Dem Schauspieler scheinen solche abartigen Rollen zu liegen. Unter der Regie von David Lynch Tochter Jennifer treibt er als Serienkiller sein Unwesen, ohne jemals eine brauchbare Spur zu hinterlassen. Bob fährt durch die Straßen, junge Frauen sind sein Opfer - brutal schleppt er sie in sein abgelegenes Haus, dort braucht er Sex und Blut. Seine Opfer überleben seine perversen Handlungen nicht. Der Film fängt an mit einer Familienidylle. Brad Fittler (Jake Weber) bringt seine Frau Sarah (Julia Ormond) und den kleinen Sohn (Evan Bird) ins Kino und rät den beiden dringend nach der Vorstellung ein Taxi nach Hause zu nehmen. Das machen die beiden auch nach der Vorstellung. Doch anstatt nach Hause zu fahren, werden sie von Bob (Vincent D´Onofrio) entführt. Während die Mutter bestialisch ermordet wird, verschont der Killer den kleinen Jungen. Und nach einigen Tagen beschliesst er sogar ihn als Gefangenen zu halten und zu erziehen. Er bekommt von ihm den Namen Rabbit und der kleine Junge muss zusehen, wie der Killer seine Opfer mit nach Hause bringt und abschlachtet. Mehr noch: Langsam wird der Junge zum Handlanger erzogen. Die Jahre vergehen. Und selbst als Teenager (Eamon Farren) gabs noch keine Rettung, er bleibt Gefangener bei der einzigen Bezugsperson, die er hat. Bob will die sexuelle Reife seines Gefangenen nutzen, den Jungen zum Komplizen und Mittäter zu machen. Die Situation seit Jahren auswegslos. Bald ist mit der jungen Angie (Conor Leslie) ein junges Mädchen ausgesucht, bei dem Rabbit die Lust am Töten bekommen soll...
Jennifer Lynch ist zwar nie so bizarr wie ihr Vater - gelegentlich gibts in ihrem Film auch ein paar Ungereimtheiten. Aber nichtsdestotrotz ist "Chained" ein guter Genrebeitrag, wenn auch ein recht unangenehmer Film, der verstörend bleibt. Es ist eine Art Kammerspiel zwischen einem psychopathischen Mörder und einem jungen Menschen, der als Heranwachsender nur diese Welt zu sehen bekommt. Das Entkommen in die Freiheit scheint ausgeschlossen bzw. kann nur verbessert werden, wenn man sich dieser Welt des Tötens aktiv hingibt. Dabei spielen D´Onofrio und Jungstar Eamon Farren extrem intensiv, der Film hat eine ähnliche unangenehme Wirkung wie Neil Jordans "Butcher Boy" oder "Die Morde von Snowtown" des Australiers Justin Kurzel. Aber der Film ist gerade durch diese erschreckende Note sehr intensiv.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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