Dienstag, 25. Juni 2013

The Awakening



Regie:  Nick Murphy

Der Geist eines Kindes...

"The Awakening" ist ein britischer Horrorfilm aus dem Jahr 2011, inszeniert wurde die Geistergeschichte von Nick Murphy. Die Story ist nicht neu, den Anfang kennt man sogar von dem 1995 entstandenen Lewis Gilbert Film "Haunted - Haus der Geister". Damit steht "The Awakening" in bester Tradition zu einigen sehr guten Geisterfilmen des englischen Kinos.  Allen voran der großartigste "Schloß des Schreckens" von Jack Clayton mit einer hervorragenden Deborah Kerr als Gouvernante Miss Giddens. In jüngster Zeit gefiel auch "Die Frau in Schwarz", ein Film der neuen Hammer Producitions mit "Harry Potter" Daniel Radcliffe.
Und "The Awakening" ist sogar noch ein viel besserer Film, vor allem weil er um ein wesentliches Verstörender rüberkommt und sich zum Glück an der Machart von "Schloß des Schreckens" orientiert und auch an der Morbidität von Bayonas "Waisenhaus".
Es geht in "The Awakenings" ebenfalls um Kinder und um ein Jugendinternat. Ausserdem ist die Hauptfigur der Geschichte eine junge Frau namens Florence Cathgard (Rebecca Hall), die während des Übergangs vom Viktorianischen Zeitalter zur Edwardischen Epoche aufwächst und 1921 bereits eine angesehene Schriftstellerin in London ist. Die junge Frau beschäftigt sich mit Geistern und hat schon unzählige Betrügereien hinter vermeintlich übernatürlichen Phänomenen aufgedeckt und viele Geisterbeschwörer als Scharlatane überführt. Doch dann wird die skeptische Geisterjägerin zu einem düsteren Jungeninternat gerufen, in dem es spuken soll. Gespenstische Schemen tauchen auf Klassenfotos der letzten Jahrgänge auf; ein Schüler kam jüngst auf rätselhafte Weise ums Leben. Lehrer Robert (Dominic West) hat die junge Frau auf Anraten der Haushälterin Maud (Imelda Staunton) hierher geholt. Und tatsächlich passieren dort seltsame Dinge, aber Florence ist sich von Anfang an sicher, dass die Jungen des Internats hinter diesen Erscheinungen stecken. Tom (Isaac Hempstead-Wright) ist einer der Jungs, der rege Kontakt zur Geisterjägerin sucht. Während immer mehr Dinge Geschehen, die Florences rationales Weltbild ins Wanken bringen, beginnt sie irgendwie zu ahnen,  dass auch sie ein Teil dieses zu lösenden Rätsels sein muss...


 
Hier stimmt alles perfekt, ein Jammer, dass dieser Film im Kino floppte. Vielleicht ist der Markt für solche Geisterfilme auch übersättigt und es gibt auch einige Gurken in diesem Bereich. Möglich, dass die Kinogänger gar nicht davon ausgehen, dass auch klasse Beiträge aus diesem Genre entstehen.
Klasse Darsteller wie Rebecca Hall oder toll besetzte Nebenrollen durch Imelda Staunton oder Isaac Hempstead wirken klasse in den unheimlichen Kulissen eines alten, historischen Jugendinternats inkl. einem einem gespenstischen See gleich draussen neben einem angrenzenden nebligen Wald. Der Kameramann Eduard Grau liefert eine Bestleistung, bis zum Ende kann so die geisterhafte Atmosphäre alles ausspielen. Inhaltlich hat die twistreiche Story natürlich einmal mehr das Drama der menschlichen Vergänglichkeit zum Thema, aber auch eine totale Verdrängung traumatischer Erlebnisse wird irgendwann offenbar. Großartig ist die Puppenhaus Sequenz, die hat auf alle Fälle Klassikerpotential.


 
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen