Montag, 24. Juni 2013

The Vanishing - Spurlos verschwunden



Regie: Georg Sluizer

Einfach weg...

In den 90ern hieß der beste europäische Thriller "Nightwatch" des Dänen Ole Bornedahl. In den 80ern dürfte dieser Preis an den Holländer Georg Sluizer gehen, der mit "Spurlos verschwunden" (im Original: Spoorloos) 1988 einen der schreckenserrendsten Alpträume visualisiert hat. Alles in diesem bedrohlichen Film läuft auf das über alle Maßen grausame Finale hinaus und diese Szene hat es wahrlich in sich. Ich würde sogar behaupten, dass dem Macher eine der horrormässigsten Schlusszenen der Filmgeschichte gelang, ähnlich verstörend wie "Wenn die Gondeln Trauer tragen" von Nicholas Roeg. Dabei war "Spurlos verschwunden" erst in diesem Schlussakkord zum ultimativen Horrorfilm, vorher ist es eine verzweifelte Suche eines Mannes nach seiner verschwundenen Freundin.
Und das passiert im Nu, am hellichten Tag. Rex Hofman (Gene Benvoets) und Saskia Wagter (Johanna ter Steege) sind ein Paar aus Amsterdam, die mit ihrem Auto in Frankreich Ferien machen. Die Räder sind mit dabei. An einer Raststätte in der Nähe von Nimes machen die beiden mal eine Pause. Vorher haben sie sich irgendwie gestritten. Rex tankt den Wagen auf, Saskia willl Getränke besorgen. Doch sie kommt nie zum Auto zurück. Sie ist eine dieser Personen, die einfach scheinbar ohne Grund spurlos verschwinden. Natürlich nimmt die Polizei die Ermittlung auf, doch alles bleibt ergebnislos.
Jahre später sollen sich die Wege von Rex, der zwar wieder neu liiert ist, und einem Mann aus Frankreich kreuzen, der das Schicksal von Saskia kennt. Dieser Familienvater Raymond Lemome (Bernard Pierre Donnadieu) ist ein angesehener Bürger, liebevoller Vater und Eheman, aber darüberhinaus im Geheimen ein Soziopath, der sich selbst die Aufgabe stellt, heimlich ganz schreckliche Taten zu begehen...

 Ein klasse Film, der nachhaltig wirkt. Ausserdem eine sehr gute, erschreckende Geschichte mit sehr guten Darstellerleistungen. Johanna Ter Steege gewann sogar den Europäischen Filmpreis 1988 als beste Nebendarstellerin. Auch Donnadieu als Bösewicht ist großartig, Tatsächlich mal eine Figur, die richtig Angst machen kann.
Aufgrund des großen Erfolgs des Films durfte Sluizer eine amerikanische Fassung drehen. 1993 konnte man sogar mit Jeff Bridges einen großartigen Darsteller verpflichten, leider jedoch ist das Gesamtprodukt im Vergleich zum Original extrem enttäuschend. Aufgrund der Drängen der Produzenten wurde sogar der fiese Schluß entfernt, da dies auf amerikanische Zuschauer zu verstörend gewesen wäre.


Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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