Freitag, 14. Juni 2013
Baron Blood
Regie: Mario Bava
Die Folterkammer des Blutbarons...
Meine Lieblingsfilme von Mario Bava sind "Der Dämon und die Jungfrau", "Die Stunde, wenn Dracula kommt", "Blutige Seide" und "Lisa und der Teufel". Diese vier Filme gelten neben dem "Blutrausch des Satans" zu den wichtigsten Werken Bavas. Der 1972 realisierte "Baron Blood" kommt da weit weniger gut bei seinen Fans weg. Aber meine Neugier war dennoch groß und interessanterweise hat mir der Film dann doch aufgrund exzellenter Einzelsequenzen gut gefallen. Es fängt sehr 70er Jahre trashig an, ein Flugzeug aus den USA befindet sich im Landeanflug nach Wien. Und dorthin treibt es den jungen angehenden Mediziner Peter Kleist (Antonio Cantafora). Der junge Mann will mehr wissen über seine Vorfahren, vor allem interessiert ihn das Leben des Blutbarons Otto von Kleist, der längst verstorben ist. Ausserdem will er nach dem harten Medizinstudium ein bisschen das Leben genießen und das kann er dann in Österreich mit der hübschen Blondine Eva Arnold (Elke Sommer), die im alten Familienschloß als Architektin Renovierungen vornimmt. Der böse Vorfahre hatte den Ruf als Blutbaron, wurde dann auch noch von einer Hexe verflucht, bevor er jämmerlich am Scheiterhaufen sein gerechtes Ende fand. Peters Onkel Dr. Karl Hummel (Mario Girotti) erzählt sogar die Schauermär, dass es immer noch Einheimische gibt, die glauben der Baron würde noch im Schloß sein Unwesen treiben. Peter hört fasziniert den alten Geschichten zu, zumal dieser gefürchtete Baron zu seinen Lebzeiten viel Spaß daran hatte, seine Untertanen in seiner privaten Folterkammer zu quälen und anschließend an einen Pfahl auf dem Dache seines Schlosses aufzuspießen. Gerade jetzt wird das "Schloß des Teufels" wie es im Volksmund heißt zu einer gut besuchten Touristenattraktion mit Hotelcharakter umgebaut. Aus einer Laune heraus beschwört Peter gemeinsam mit Eva dank einer uralten Formel, die den Baron wieder zum Leben erwecken soll.
Und tatsächlich ereignet sich in den folgenden Tagen eine Reihe von mysteriösen Mordfällen, die eindeutig die Handschrift des Folterbarons tragen, Hummels hellsichtiges Töchterchen Gretchen (Nicoletta Elmi) will den Baron sogar schon gesehen haben...
Mit Joseph Cotten ist das Gothic-Märchen sehr gut besetzt, dieser spielt den undurchsichtigen amerikanischen Schloßkäufer Alfred Becker.
Was Bava auch hier an visuellen Spielereien und beeindruckenden Bildkompositionen auffährt, sollte man gesehen haben. Total super ist die Sequenz vor dem Schloß, als Gretchen in Gefahr gerät. Auch Elke Sommer muss im Dunkel der Stadt vor dem Baron flüchten. Visuell sehr stark, lediglich der Gesamteindruck ist nicht so stark wie bei seinen Meisterwerken. Wer aber Freude an einem eher unbekannten Bava Werk sehr erfreuen, man sollte aber Sympathie für B-Pictures aufbringen. Im Original heisst der Film "Gli Orrori del Castello die Norimberga"
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen