Samstag, 15. Juni 2013

Under the Bed




Regie: Steven C. Miller

Neals Trauma...

Unter dem Kinderbett versteckt sich ein ganz, ganz fieses Monster und nur Kinder können es wahrnehmen. So oder ähnlich funktioniert der Plot in "Under the Bed", dem neuen Film der US-Horror B Movie Hoffnung Steven C. Miller, der bereits durch "Aggression Scale" oder "V/H/S" immerhin so etwas wie eine eigene Handschrift hinterließ. Es lässt sich nämlich ein Schwerpunkt ausmachen, denn seine Antihelden sind Jugendliche mit Schwierigkeiten in der Anpassung an die Erwachsenenwelt. So auch hier, der Teenager Neal (Johnny Weston), der seit langem psychische Probleme hatte und es besteht sogar ein sehr starker Zusammenhang mit dem Unfalltod seiner Mom, die bei einem Hausbrand vor einigen Monaten ums Leben kam. Immerhin konnte er bei der Tante unterkommen und wurde nicht gleich in die Psychiatrie abgegeben. Doch psychisch angeknackst kommt er dennoch ins elterliche Haus zurück, dort wartet sein kleiner Bruder Paulie (Gatlin Griffith), sein Vater (Peter Holden) und dessen neue Freundin Angela (Musetta Vander). Sehr schnell wird klar, dass es im Haus ein böses Wesen gibt, ohne dass die Eltern es jemals wahrgenommen hätten. Doch es existert, auch wenn alle Ereignisse, die sich so im Haus zutragen dem auffälligen Neal zugesprochen und zugeordnet werden. Während der strenge Vater seine Erziehungsmethoden gegen den traumatisch wirkenden Sprößling auspackt, lauert der Tod schon ganz in der Nähe...

Es beginnt als kleines, gefälliges Familiendrama, Erinnerungen zu den Werken von Joe Dante kommt auf. Der ältere Sohn kehrt nach dem tragischen Verlust der Mutter zurück, muss mit dem Monster aber allein zurechtkommen und sich darüber hinaus mit der neuen Geliebten des Vaters und auch mit den Nachbarn arrangieren, die ihn für einen Psycho halten. Miller lässt sich viel Zeit für die Beschreibung der Jugendlichen Hauptfigur, erst sehr spät stellt das Drehbuch den Film im letzten Drittel sekundenschnell vollständig auf den Kopf. Was in der ersten Stunde mit atmosphärischem Suspense beginnt, entwickelt sich urplötzlich zu einem Monster-Streifen, mit eher harten Splatter-Effekten. Leider kommt diese Kehrtwende ein bisschen zu sehr mit dem Holzhammer, das gibt Abzüge. Ansonsten sind auch die handmade Effekte lobenswert und macht "Under the Bed" zu einem sympathischen Trashgrusler alter Schule. Zwar kein Meisterwerk, aber recht unterhaltsam.


Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.

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