Regie: Jonathan Liebesman
Hobby Schlachten
Seit Tobe Hoopers "Blutgericht in Texas" kennt das Publikum den Schlachter Leatherface, diesen im Gesicht völlig entstellten Adoptivsohn der schrägen Kannibalen Familie Hewitt, der im ländlichen Texas im Keller ein heimliches Schlachthaus als Hobby betreibt.
Opfer sind vornehmlich Touristen, die es in diese Einöde verschlägt.
2003 wurde ein Remake realisiert, das von Michael Bay produziert wurde.
Der Film wirbt damit, dass er auf wahren Ereignissen beruht, genau wie es Tobe Hooper auch schon beim Originalfilm behauptete. Tatsächlich basiert das Remake ebenso wie das Original eher lose auf dem Fall des Massenmörders Ed Gein.
Durch den kommerziellen Erfolg von Michael Bays Remake entstand vier Jahre später das Prequel "Texas Chainsaw Massaker - Wie alles begann" und bereits im Filmtitel steckt eine Mogelpackung:
Denn man geht ja eher davon aus die Kindheit dieses entstellten Jungen zu sehen, die Hänseleien, denen er ausgestzt war und ein Monster zu werden.
Doch Regisseur Jonathan Liebesman lässt diesen interessanten Stoff bereits im Vorspann in einer schnellen Schnittfolge Revue passieren und es ist nur soviel ersichtlich, dass Leatherface 1939 im örtlichen Schlachthaus zur Welt kam. Seine Mutter, eine extrem füllige Arbeiterin, bekam das Kind während der Akkordschicht.
Das Kind bleibt zurück, hat wegen einer seltenen Krankheit bald ein entstelltes Gesicht und wird zum Dorftrottel, den man jahrelang im Schlachthaus uentgeltlich arbeiten lässt. Stupide zerstückelt er die Fleischstücke der geschlachteten Tiere und ist glücklich damit.
Nun beginnt alles 1969, als Leatherface bereits 30 Jahre alt ist und zeigt im Grunde genau die gleiche Geschichte, die sich schon 1973 zugetragen hat. Lediglich die Opfer sind andere, sie sind aber den späteren in keiner Weise unähnlich:
Als das Schlachthaus schliessen muss, stirbt auch gleichzeitig der Ort. Denn es fehlt die einzige Arbeitsmöglichkeit. Lediglich die sonderbare Familie Hewitt bleibt und die haben Thomas "Leatherface" ja bereits adoptiert.
Beim Versuch Leatherface aus dem Schlachthaus zu bekommen, wird dieser allerdings ziemlich wütend und tötet den Chef. Der Sheriff soll ihn verhaften und sucht dabei Leatherfaces Onkel Charlie (R. Lee Ermey) auf, der ihm helfen soll, dass die Aktion ohne Blutvergiessen ablaufen soll.
Das war ein Fehler, denn der gute perverse Charlie knallt den Bullen ab und nennt sich fortan Sheriff Hoyt.
Merkt ja keiner, wenn die Hewitts die einzigen Bewohner des Ortes sind.
Natürlich kommen jetzt 4 junge Teenager ins Spiel und zwar sind es die sehr ungleichen Brüder Erik (Matt Bomer), ein Soldat aus Leidenschaft, der Vietnam liebt und sein softer Bruder Dean (Taylor Handley), der eigentlich nicht fürs Vaterland in den Krieg ziehen möchte und gemeinsam mit seiner Freundin Bailey (Diora Baird) ganz andere Pläne hat.
Chrissie (Jordana Brewster), Eriks Freundin komplettiert das tragische Quartett, das natürlich in die Hände dieser bestialischen Kannibalensippe fällt...
Neben Michael Bay beteiligte sich auch Tobe Hooper an der Produktion.
Die gekürzte deutsche Fassung wurde am 30. April 2008 auf Liste B indiziert. Eine drohende Beschlagnahme des Films steht aber noch aus.
Blutig ist der Film allemal. Leider lassen aber Story und Spannung arg zu wünschen übrig. Der Film setzt voll auf Splatter und Gore. Das mag vielen Fans genügen, ich war schon sehr enttäuscht vom uninspirierten Herunterkurbeln gängiger Muster der Vorgängerfilme.
Die jungen Darsteller sind zwar ganz gut ausgewählt, auch die Kameraarbeit des Films (Lukas Ettlin) ist über dem Durchschnitt.
Das Gesamturteil ist allerdings dennoch mehr als durchwachsen...
Bewertung: 3 von 10 Punkten.
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