Regie: John Llewellyn Moxey
Die 13te Stunde...
Whitewood, Massachuettes im Jahre 1692: Von aufgebrachten Pilgervätern wird die Hexe Elisabeth Selwyn (Patricia Jessell) zum Scheiterhaufen geführt. Die bigotten Dorfbewohner sind gleichzeitig Richter und schreien "Hexe, sie soll brennen". In der Zuschauermenge ist aber auch ein Mann namens Jethrow (Valentine Dyall), der verzweifelt kleinlaute Gebete an Satan persönlich richtet, er möge die bald brennende Frau verschonen. Sie selbst ist aufgrund dieser Fürbitte an den Höllenfürsten dazu in der Lage vor ihrem irdischen Tod einen grauenhaften Fluch auszusprechen, der in sich in den Folgejahren in Whitewood immer wieder erfüllt. Die Nachkommen der richtenden Menge kommen immer wieder tragisch ums Leben.
Mit dieser Schauermär aus dem historischen Neuengland gestaltet der angesehene Professor Alan Driscoll (Christopher Lee) seine Vorlesungen. Die junge Studentin Nan Barlow (Venetia Stevenson) ist regelrecht fasziniert vom Stoff und hat sich fest entschlossen in den nun beginnenden Semesterferien dieses Whitewood zu besuchen, um sozusagen vor Ort über Hexerei und Hexenverbrennungen im 17. Jahrhundert zu recherchieren.
Laut Angaben des Professors hält sich dort noch immer beharrlich das Gerücht, dass die Hexe Selwyn aus dem Grab gestiegen ist und das Blut zahlreicher Opfer aufsaugte.
Nans Freund Bill (Tom Naylor) und ihr älterer Bruder Richard (Dennis Lotis) sind von der Idee gar nicht begeistert.
Auf Empfehlung des Professors soll sie sich im einzigen Hotel "Raven Inn" einquartieren. Doch der Weg zur Herberge führt an einer Tankstelle, dichtem Nebel und einem unheimlichen Anhalter vorbei, den sie mitnimmt.
Im Dorf selbst sieht sie sich latenten Feindseligkeiten der Bevölkerung ausgesetzt, die nachts auf den Straßen spazieren und den Neuankömmling stumm beobachten.
Allerdings ist die Hotelbesitzerin Mrs. Newlis (Patricia Jessell) überaus nett und zuvorkommend und Nan macht die Bekanntschaft mit der jungen Bibliothekarin Patricia Russell (Betta St. John) und deren Großvater Reverend Russell (Norman MacOwan), der den Ort immer noch fest in der Hand des Satans ansieht. Das stumme Hausmädchen Lottie (Anne Beach) versucht die naive Nan zu warnen, aber das Schicksal nimmt gnadenlos seinen Lauf....
Amicus, der damalige Konkurent zu Hammer, drehte diesen Fim 1960 in schwarzweiss, Regie führte John Llewellyn Moxey. Der Film bietet eine herrliche, absolut klassische Gruselatmosphäre mit Trockennebel ohne Ende und tollen, unheimlichen Kulissen und vielen fiesen kleinen Gruseleffekten.
Interessanterweise findet man schnell Parallelen zum etwa zeitgleich entstandenen Hitchcock Meisterwerk "Psycho", denn die Heldin aus dem "Horror Hotel" reist auch alleine in eine Herberge des Grauens, bei dem der Besitzer dafür sorgt, dass...na ja...das will ich jetzt hier nicht ganz verraten.
Jedenfalls ist der Film eine echte B-Picture Perle, die von Anfang bis Ende regelrecht fasziniert. Großen Anteil daran hat auch die markante Darstellung von Patricia Jessell, die wirklich zum Fürchten böse agiert. Eine klasse Szene folgt auf die nächste, die 77 Minuten vergeht wie im Flug und die Bilder des Films (seien es die tanzenden Menschen im Hotel oder der Hexenzirkel in Kutte auf dem Friedhof) werden in bester Erinnerung bleiben.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen