Sonntag, 25. November 2012
Lake Mungo
Regie: Joel Anderson
Die Geheimnisse der Alice Palmer..
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Der Lake Mungo ist ein ausgetrockneter See im Südwesten von New South Wales, Südosten von Australien. Der See ist die Hauptattraktion des Mungo-Nationalparks und gehört zum UNESCO-Welterbe. Viele bekannte archäologische Entdeckungen wurden hier gemacht.
Im gleichnamigen Film von Joel Anderson führt die Geschichte der ertrunkenen Alice Palmer irgendwann an diesen Ort, der gleichzeitig auch Klassenfahrt der Verstorbenen war:
Die Palmers mit Mutter June (Rosie Traynor), Vater Russell (David Pledger), Sohn Mathew (Martin Shape) und Tochter Alice (Talia Zucker) sind eine ganz normale australische Familie und gemeinsam beschliessen sie einen Badeausflug zum örtlichen Stausee zu machen.
Doch dieses Picknick endet in einer Katastrophe, denn irgendwann verschwindet die 16jährige Alice spurlos im Wasser. Bald holen die verzweifelten Palmers Hilfe, doch die Suchtrupps der Polizei finden keine Leiche. Das Mädchen bleibt verschwunden. Einige Tage später, es ist mittlerweile Weihnachten, wird tatsächlich eine Leiche gefunden, der Vater identifiziert die Leiche als seine Tochter.
Doch noch während die Familie sich im Trauerprozess befindet, wird die Geschichte zunehmend mysteriöser.
Auf Videoaufnahmen oder Fotos taucht plötzlich immer wieder wie von Geisterhand eine Gestalt auf, die der Verstorbenen ähnlich sieht.
Die Situation gerät dann immer mehr außer Kontrolle, als sich auch im Haus der Palmers unerklärliche Dinge ereignen. Unerklärliche Geräusche kommen vom Dachboden und aus Alice Zimmer. Unheimliche Schatten huschen im Dunkel durch die Flure. Als die Vorkommnisse sich häufen, wird der Parapsychologe Ray Kemeny (Steve Jodrell) hinzugezogen, der Licht in die Ereignisse bringen soll...
"Lake Mungo" ist 2008 entstanden und ist eine Billig-Genreproduktion aus Australien, denn sie ist im Mockumentary Stil gedreht.
Der Filmgenre-Begriff "Mockumentary" beinhaltet die beiden Begriffe "mock" (vortäuschen, verspotten) sowie "documentary" (Dokumentarfilm).
Eine Mockumentary tut also so, als sei sie ein Dokumentarfilm, ohne tatsächlich einer zu sein. Dabei werden oft scheinbar reale Vorgänge inszeniert oder tatsächliche Dokumentarteile in einen fiktiven bzw. erfundenen Zusammenhang gestellt.
Dazu werden im Film in der Hauptsache Interviews mit den Familienmitgliedern, mit Freunden von Alice, mit der Polizei oder auch mit Nachbarn und Schulkameraden eingeflochten.
Dazu gestellt werden die Berichte, die das TV in diesem Fall ausgestrahlt hat sowie sehr viel privates Handy- und Videomaterial. Auch der Geisterbeschwörer hat natürlich zuhause ein ganzes Archiv mit Filmen.
Natürlich ist das viel zu viel des Guten, man bekommt den Eindruck, dass sowohl die Familie als auch alle Nachbarn rund um die Uhr mit der Kamera ihr Leben festhalten.
Die Dynamik ist daher nicht die Stärke des Low Budged Films, denn echte lebendige Szenen, die die Handlung flüssig machen, gibt es nur sehr wenige. Man muss sich schon auf diesen Stil einlassen können, der zwar in "Blair Witch Project" sehr gut funktionierte, aber in vielen Nachahmerfilmen eher aufgesetzt bis sogar störend wirkt.
Bei "Lake Mungo" hätte ich mir wirklich gewünscht, dass die Macher irgendwann diese Machart aufgeben und dem Film eine dynamischere Wendung geben, denn an und für sich ist die Geschichte, die erzählt wird auch nicht uninteressant.
Das Genre hat sich zwar in der Filmwelt etabliert, aber alleine mit Interviews, verschiedenen Filmausschnitten und Bildern, wie es auch bei "Lake Mungo" der Fall ist, schafft man m.E. kein Genrehighlight.
Es gelingt den Machern zwar dieser rein fiktiven Geschichte einen wahren Touch zu verleihen, denn man hält sich wohltuend von effektiven Übertreibungen zurück. Allerdings bleibt auch ein eher zwiespältiges Gefühl zurück mit dem Fazit: Ganz nett, aber insgesamt zu wenig Biss aufgrund zuwenig flüssiger Bilder und Handlungsabläufe.
Bewertung: 5 von 10 Punkten.
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