Regie: Daniel Roby
Die weiße Frau braucht Blut...
Die Studenten Thierry Richard (Marc Paquet) und der dunkelhäutige Henri Dieudonne (Frederic Pierre) aus Quebec sind die besten Freunde, studieren gemeinsam und teilen sich eine kleine Studentenbude.
Als die beiden in einer ziemlich durchzechten Nacht in einer Bar zwei junge Prostituierte kennenlernen, landen sie ziemlich schnell mit den Mädels in einem Hotel. Plötzlich hört Thierry im anderen Zimmer laute Schreie von Henri. Im letzten Moment kann er schlimmsten verhindert. Die Frau hatte versucht, ihn mit einem Messer aufzuschlitzen. Am Hals bleibt eine unschöne Verletzung. Seiner Freundin und seiner Familie bindet er den Bären auf, dass sie Opfer eines Skinheads-Überfall wurden. Kurz darauf sieht Thierry in einer Unterführung die etwas anämisch wirkende, rothaarige Claire Lefrançois (Marianne Farley) und ist von ihrem hellen Aussehen regelrecht fasziniert, obwohl er überhaupt nicht auf diesen Typ Mädchen abfährt, eher ganz im Gegenteil.
An der Uni sieht er sie wieder, sie spielt Klavier in einem Konzert und es folgt nach einem gewissen Zögern von Claire das erste Date und auch die erste Liebesnacht. Claire lehnt eine feste Beziehung zu Thierry aber zunächst ab, ohne diesem Gründe zu nennen. Doch die beiden können nicht voneinander lassen. Claire leidet an einer Krebserkrankung. Im Krankenhaus lernt Thierry die Mutter und die beiden Schwestern von Claire kennen. Es handelt sich um die zwei Prostituierten. Henri recherchiert aufgrund einiger gravierender Verdachtsmomente, die er bei der geheimnisvollen Claire erkannt haben will im Internet und holt sich auch Infos bei seiner in Okkultismus Fragen bewanderten Tante. Demnach scheinen Claire und ihre Familie waschechte Succubi zu sein. Diese weiblichen Dämonen sollen laut Legende nicht nur den Männern beim Beischlaf die Kraft in Form des Sames rauben. Der Succubus braucht ausserdem Menschenblut und besonders beliebt ist das Blut dunkelhäutiger Menschen. Thierry hält seinen Kumpel allerdings für langsam durchgeknallt, was das Aufblühen immer lebhafterer Phantasien anbelangt, und es könnte vielleicht damit zusammenhängen, weil Henri kurz zuvor in der Glotze Cronenbergs "Rabid" angesehen und noch nicht verarbeitet hat...
Daniel Robys Film wandelt tatsächlich phasenweise auf den spuren von Landsmann Cronenberg und ist vor allem in seiner ersten Hälfte ziemlich interessant und geheimnisvoll. Zwei Themen dominieren: Eine Art Rassenkonflikt und eine gewisse Sexualpathologie, die allerdings nur angedeutet wird und m.E. nicht markant genug formuliert wird. Sie bleibt in vagen Andeutungen stecken, was den Film etwas schwammig in seiner Aussage macht. Ein Cronenberg hätte daraus sehr viel mehr gemacht...
Bewertung: 5 von 10 Punkten.
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