Donnerstag, 22. November 2012
Aufstand der Lykaner
Regie: Patrick Tatopoulus
Romeo Werwolf und Julia Vampir
Mit "Underworld - Aufstand der Lykaner" hat die inzwischen dreiteilige Vampir- und Werwolfsaga nun auch ein Prequel erhalten. Es ist somit keine eigentliche Fortsetzung der Liebes- und Kampfgeschichte um die Todeshändlerin Selena und der tragischen Figur des Michael.
Dieser Film erzählt die Geschichte über den Ursprungs der Lykaner. Irgendwann im tiefsten Mittelalter: Lucian ist der erste Lykaner, der aus freiem Willen die Gestalt des Werwolfs einnehmen kann. Allerdings müssen die Werwölfe unter der Herrschaft der Vampire als Sklaven arbeiten und werden von denen als wilde Tiere angesehen. Sein Herr, der Vampirkönig Viktor (Bill Nighy) ahnt allerdings die Stärke des jungen Dieners, der täglich im Steinbruch unterhalb der gothisch überdosierten Blutsauger-Residenz mit vielen anderen Gefangenen seinen Frondienst als Schmied ableistet.
Sie wurden von den Vampiren erschaffen als Sklaven, um der eigenen Rasse zu dienen.
Draussen ist dieses riesige Schloß, dass auch in Mittelerde stehen könnte, von einem noch düsteren Wald umgeben. Und dort hausen ebenfalls die wilden Wölfe.
Als Erwachsener verliebt sich Lucian (Michael Sheen) in die rebellische, wilde Sonja (Rhona Mitra), sie ist die Tochter von Viktor.
Natürlich muss die verräterische wie blutschändende Liason zwischen einem Vampir und einem Tier verhindert werden. Den Liebenden droht bald grosse Gefahr. Der jahrhunderte währende Konflikt nimmt sienen blutigen Anfang....
Der erste "Underworld" von Len Wiseman war ein richtig spannender Genrebeitrag, leider konnte bereits das Sequel "Evolution" diese Qualität nicht halten, sondern endete im gängigen Mittelmass schnell vergessener Kinoware. Auch Teil 3 in der Regie von Patrick Tatopoulus hat eklatante Schwächen.
Die tragische Liebesgeschichte erinnert an Shakespeares "Romeo und Julia", gibt den beiden Liebenden jedoch aufgrund einer Überdosis an computeranimierten Actionsequenzen, an optischen Schauwerten und viel zu künstlich wirkendem Düstersetting keinerlei wirklich grosse Entfaltungsmöglichkeiten des Mitfieberns. Dabei sind die beiden Darsteller sogar gut gewählt und strahlen eine markante Präsenz aus, die sie allerdings leider nie so richtig ausspielen können.
Der Film ist mit der Laufzeit von 92 Minuten recht kurz, vom Unterhaltungswert könnte man ihn sogar recht kurzweilig bezeichnen. Aber ich frage mich, ob man mit einer gezielten Viertelstunde mehr nicht auch ein bisschen mehr Substanz und Tiefgang in den archaischen Kampffilm hätte hineinstecken müssen. Denn das Fehlen an Dramatik im Drehbuch ist tatsächlich schwer auszugleichen, vieles wirkt halt nur professionell heruntergespult.
So bleibt "Aufstand der Lykaner", abgesehen von einigen guten Werwolfszenen im Wald, leider enttäuschend und wirkt wie ein nicht fertig gestellter Rohentwurf oder ein eher seelenloses PC-Game....
Bewertung: 4 von 10 Punkten.
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