Donnerstag, 22. November 2012
Crazies
Regie: George A. Romero
Die Bekämpfung einer Seuche
Durch den Absturz eines Militärflugzeugs über Evan City in Pennsylvania gelangt ein biologischer Kampfstoff der Armee, der unter dem Codenamen "Trixie" hergestellt wurde, in das Trinkwassersystem dieser Kleinstadt.
Allerdings ahnt noch keiner etwas von der bevorstehenden Katastrophe, die danach beginnt. Mitten in der Nacht muss Feuerwehrmann David (Will McWillan) ausrücken, weil irgendwo ein Haus brennt und seine Freundin Judy (Lane Carroll), die als Krankenschwester arbeitet, erhält ebenfalls einen Anruf sofort in die Arztpraxis zu kommen.
Dort muss sie die Männer der Army mit einem Antibiotikum spritzen und bekommt langsam eine Ahnung von den Ausmassen des Ereignisses.
Trixie ist ein biologischer Kampfstoff mit tödlicher Wirkung. Die Wahrscheinlichkeit ist aber genauso hoch, dass die Infizierten dem Wahnsinn verfallen und auf ihre Mitmenschen mit einer mörderischen Aggression reagieren. Die Infizierten sind aber auf den ersten Blick und rein äußerlich nicht von gesunden Menschen zu unterscheiden. Ein Großauafgebot der Armee stellt die Stadt unter Quarantäne und greift zur Durchsetzung ihres Vorhaben zu drastischen Mitteln.
Bei den Evakuierungsmaßnahmen werden sie immer mehr zu einem Exekutionskommando. Durch mangelnde Transparenz und Aufklärung ist auch der Konflikt zwischen noch gesunden Bewohnern und Militär vorprogrammiert. Während Spezialisten verzweifelt nach einem Gegenmittel suchen, tobt draussen - abgeschnitten von der Aussenwelt - eine beginnende Apocalpyse mit drei involvierten Gruppen, dem Militär, den Kranken und der Bevölkerung, die irgendwann in den Handlungsweisen voneinander kaum noch zu unterscheider sind. Es herrscht Terror und Panik. Judy, David, sein Feuerwehrkumpel Clank (Harold Wayne Jones), die junge infizierte Kathy (Lynn Lawrey) und deren Vater (Richard Liberty) entschliessen sich zur Flucht aus dem Sperrgebiet....
"Crazies" von George A. Romero entstand 1973 und enthält sehr offensichtlich eine anklagende Kritik gegen die Vorgehensweise des Militärs und kann - obwohl keine Zombies im Film erscheinen - als Schlüsselwerk in Romeros Filmschaffen um die Untoten gedeutet werden, da sich in dieser Geschichte über einen künstlich erzeugten Virus, der ausser Kontrolle gerät und die Menschen von "innen" in Besitz nimmt bzw. negativ verwandelt, eine Art Ursprung aufzeigt.
Der Low Budget Film kam allerdings erst 1978 im Zuge des Welterfolgs "Zombie - Dawn of the Dead" in die Kinos. Da der Film nicht mit fiesen Monstern aufwartete und stattdessen ein ganz einfaches, aber effektiv eingesetztes Stilmittel für die Entmenschlichung der Einsatzkommandos durch die weissen Schutzanzüge und Gasmasken, wählt, war er an der Kasse relativ erfolglos. Dabei schafft Romero mit diesen wenigen Mitteln ein effektives Horrorszenario aufzubereiten, das sich die Frage stellt, was für Entwicklungen eine solche Katastrophe nach sich ziehen kann und welche Befehle von oben unter Ausschluss der Öffentlichkeit getroffen werden könnten, wenn ein kontinentales Ausbreiten sich kaum aufhalten lässt.
Es gibt wenig Kamerafahrten, dafür unglaublich viele Schnitte sowie eine entsprechend rasante Schnittfolge.
Dazu wählt Romero nachdem das Grauen in der Nacht über die Kleinstadt hereinbrach für den weiteren Verlauf seines Horrors einen schönen neuen Tag mit blauem Himmel.
Inzwischen gilt "Crazies" als Kultfilm und 2010 erscheint ein üppiges Remake mit Timothy Olyphant und Radha Mitchell in den Hauptrollen, ein Film der grossen Chancen zum Blockbuster haben dürfte
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
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