Sonntag, 25. November 2012

Mulberry Street



Regie: Jim Mickle

Der Biß eines gentechnisch manipulierten Nagetiers...

Jim Mickles "Mulberry Street" bekam in Deutschland den Zusatz im Filmtitel "Die Nachbarschaft verändert sich" und wenn man den Film gesehen hat, dann ist diese Beifügung schon recht witzig, denn die Nachbarn ticken während des Verlaufs der Geschichte sehr schnell anders:
In New York herrscht eine enorme Hitzewelle diesen Sommer. Auch die Bewohner eines Wohnblocks in Downtown Manhattan haben mit diesen Hundstagen sehr zu kämpfen.
Der Ex-Boxer Clutch (Nick Damici) wohnt hier und erwartet seine Tochter Casey (Kim Blair), die im Golfkrieg im Einsatz war.
Angehimmelt wird er nicht nur von seinem schwulen Nachbarn und Freund Coco (Ron Brice), sondern auch von der alleinstehenden Kay (Bo Corne), die in einer der oberen Etagen mit ihrem Sohn Otto (Javier Picayo) lebt.
Sie arbeitet in der Bar von Bic Vic (John Hoyt) um die Ecke und unternimmt immer mal wieder einen Versuch an den attraktiven Fünfzigjährigen heranzukommen.
Andere Bewohner des Hauses sind Ross (Tim House), Charlie (Larry Fleischmann) und Frank (Larry Medich), die genauso über diese Hitze stöhnen.
Wie in den Vereinigten Staaten üblich läuft natürlich in jeder Wohnung rund um die Uhr die Glotze und dort berichtet der Nachrichtensender schon seit dem Morgen über ein eigenartiges Phänomen.
Leute werden in der U-Bahn von Ratten gebissen.
Dies passiert dann natürlich auch mit einem Bewohner unseres Blocks, die Wunde entzündet und verübelt sich, er wirkt sehr schnell richtig krank, so als ob er sich verändern würde. Und zwar in eine Mutation aus Mensch und dem kleinen Nager, der den Undergrund New Yorks anzahlmässig völlig beherrscht...der Ratte...

Sehr interessante Idee, die der Film "Mulberry Street" hier aufgreift und tatsächlich hat der Low Budget Film auch einige gute Momente. Er macht sich auch die Mühe die Bewohner des Hauses eingehend vorzustellen, bevor der Horror seine Runde macht.
Trotzdem bleibt man gegenüber den Protagoisten distanziert, sie schaffen es nicht so recht, dass man mitfiebert.
Gut, vielleicht ist das auch nicht die Absicht gewesen, ich hatte eh das Gefühl, dass den Machern eher diese kalte Atmosphäre nachstellen wollten, wie sie in den Zombiefilmen von Romero herrscht.
Aber dafür hat dann auch das Drehbuch beim Showdown einige Hänger...die Tochter kommt in dem Moment mit dem Wagen vorgerauscht, wenn es für den Vati und seiner Flamme ziemlich brenzlig wird.  Um nur eine eher misslungene Szene zu nennen...
Auch schlechte Schnitte erzeugen nicht die Wirktung, die sie haben sollen. So wird zwischen den Ereignissen, die Cluch durchlebt immer mal wieder nach oben zum Youngster Otto umgeschaltet, was dem Film deutlich die Dynamik nimmt.
Alles in Allem ganz gut unterhaltsam, aber kein großer Wurf - trotz sympathischer Voraussetzungen. Dabei wäre mal ein richtig guter Rattenhorrorfilm willkommen...

Bewertung: 4.5 von 10 Punkten.

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