Regie: Daniel Stamm
Das Multi-Millionenspiel....
Wollen wir ein Spiel spielen ? Nein, keine Angst...die "13 Sins",
die in Daniel Stamms neuem gleichnamigen Film der Protagonist verüben
muss sind nicht von "Jigsaw" ausgedacht. Aber wer steckt dann hinter
diesem Gewinnspiel, dass den Mitspieler nach 13 Runden zum
Multimillionär macht ? Der Streifen ist ein Remake des thailändischen
Films "13 Beloved" und erinnert sehr stark an David Finchers "The Game"
und vor allem an von Richard Kelly. Dort wird einer Familie von einem
Frank Langella, der eines Tages an der Haustür klingelt, ein Spiel
empfohlen, bei dem man per Knopfdruck auf eine Holzbox 1 Million Dollar
gewinnen kann. Wenn man dies tut, wird aber ein Mensch sein Leben lassen
müssen. Die "13 Sins" sind noch etwas perfider, denn die Mutproben
steigern sich von Mal zu Mal. Und beginnen tut alles damit, dass ein
unbekannter Anrufer auf dem Handy den sanftmütigen Verkäufer Elliot
Brindle (Mark Webber) das Angebot unterbreiten für 1000 Dollar eine
Fliege, die sich im Wagen befindet, mit einer Zeitung ins Jenseits zu
befördern. Fragen über Fragen: Wer ruft mich an ? Und warum weiß der
Anrufer, dass in meinem Wagen eine Fliege ist ? Ich werde beobachtet !.
Ein Kontoabruf zeigt aber den gutgeschriebenen Betrag von 1.000 Dollar
auf dem Konto. Und das kann Brindle gut gebrauchen - denn er hat soeben
seinen Job verloren, hat eine schwangere Freundin (Rutina Wesley), einen
geistig behinderten Bruder (Devon Graye) und einen pflegebedürftigen,
rassistischen Vater (Tom Bower), die alle versorgt werden wollen. Die
nächste Herausforderung - Sin Nummer 2 - ist dann die tote Fliege zu
essen. Ok - überwinden wir uns mal: Immerhin gibts ca. 3.500 Dollar für
diese Mutprobe. Als Zuschauer stellt man sich hier schon die Frage, was
für Steigerungen uns noch bei den verbleibenden 11 Runden erwartet. Es
geht weiter mit "Kind zum Weinen bringen" oder "Weihnachtsgrippe der
Kirche abfackeln". Der Weg zum Multimillionär ist kein leichter. Vor
allem kommt man leichter mit dem Gesetz in Konflikt als man denkt.
Brandstifter, Kinderschreck, Leichenschänder und Vandale...die Palette
ist vielfältig...
der Film zeigt eindringlich die
Veränderung eines sehr sanften Mannes zu einem aggressiven, skrupellosen
Machtmenschen. Dabei stellt sich nach der 11. Übung, die mehrere
Todesopfer fordert, bei Brindle doch wieder das Gewissen ein. Doch die
Umkehr ist nicht einfach, denn er wird von Ron Perlman gejagt, der hier
einen Bullen spielt und ausserdem darf sich der Zuschauer noch an
einigen Überraschungsplots erfreuen, wenn beim Spiel das
"Kleingedruckte" zum Tragen kommt. Alles in allem ist dem
deutschstämmigen Regisseur nach seinem 2010 entstandenen "Der letzte
Exorzismus" ein weiterer solider und kurzweiliger Genrebeitrag gelungen.
Derzeit plant der Hamburger ein Hollywood Remake des französischen
Torture Thrillers "Martyrs".
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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