Freitag, 14. November 2014

Drachenkrieger

























Regie: Mikkel Braenne Sandmose

Am See des Ungeheuers...

"Drachenkrieger" ist ein Film des Norwegers Mikkel Braenne Sandmose aus dem Jahr 2013 und heißt im Original "Gäten Ragnarok". Der Titel spielt auf die nordische Mythologie an, denn "Ragnarök" bedeutet "Schicksal der Götter" und meint der Sage nach den Untergang der Götter. Die Macher des Films lassen dabei einen schlangenähnlichen Drachen als Monster auferstehen - keine schlechte Wahl, wenn nach den Trollen in "Trollhunter" weitere Fabelwesen in Norwegens Filmlandschaft auferstehen. Mikkel Braenne Sandmose ist kein Unbekannter mehr, er hat schon "Cold Prey 3" inszeniert und wandelt in seinem neuen Film gekonnt auf den Pfaden von Steven Spielberg. Hier wird eine wissenschaftliche Expedition zu einem gefährlichen Abenteuer. Schauplatz ist die Finnmark im Norden von Norwegen. Dort in dieses Niemandsland zwischen Russland und Norwegen haben nur noch wenige Menschen einen Fuß gesetzt. Man benötigt dazu auch reichlich Motiviation und die hat der junge Witwer und Archäologe Sigurd Svensen (Pal Sverre Valheim Hagen), der wie eine Mischung aus Indiana Jones und Dr. Alan Grant wirkt  und am historischen Museum für seine gewagten Theorien über den sagenumwobenenen Schatz der Wikinger inzwischen recht berüchtigt ist. Man nimmt ihn nicht sonderlich ernst und die Geldgeber drehen den Hahn zu, da sie solchen Forschungen die nötige Seriosität absprechen. Immerhin findet sein bester Freund Allan (Nicolai Cleve Broch) eine riesige Rune, die sich als Landkarte entpuppt und zu dem Ort führen soll, wo Königin Asa (Vera Rudi) vor vielen tausend Jahren sagenumwobene Wikingerschätze versteckt haben soll.  Um der alten Sage von Ragnarok um den Verbleib des Schatzes auf den Grund zu gehen, kehrt der alleinerziehende Vater daher seinem Arbeitsplatz den Rücken und begibt sich gemeinsam mit seinen beiden Kindern Ragnhild (Maria Anette Tanderod Berglyd) und Brage (Julian Podolski) als eine Art Ferienersatz für die Kids zu seiner Expedition. Mit dabei ist auch Allan,  die erfahrene Elisabeth (Sofia Helin) und der etwas sonderbare Reiseführer Leif (Björn Sundquist). Es wird für die sechs Menschen eine Reise in das totbringende Revier eines längst als ausgestorben geglaubten Fabelwesens..


.der Abenteuerfilm lässt sich sehr viel Zeit die Geschichte aufzubauen und mehr als einmal wird man an die Versatzstücke aus dem Spielberg-Kosmos erinnert. So klaut der Norweger charmant beim größten Märchenerzähler der Filmgeschichte und wenn die Crew ein kleines Tierbaby findet, dann lebt die Idee von "Jurassic Park" wieder auf.  Opfer müssen gebracht werden - und was taugt dazu besser als die Filmfiguren, die sich im Lauf der Handlung nicht ganz so nett und korrekt verhalten haben und für die das Geld oder der Ruhm an erster Stelle stehen. Die werden vielleicht als erste von Drachenhand bestraft. Insgesamt ist der Film, der keinen Deut innovativ ist, aber sehr unterhaltsam und man verfolgt die Expedition mit gutem Interesse, auch wenn vieles vorhersehbar ist. Die Darsteller wirken glaubwürdig und es gibt immer wieder nette zwischenmenschliche Sequenzen, die die Beziehung zwischen Vater und Kinder effektiv zeichnen. Auch die Konstellation zwischen den Kids mit der Frau im Team, die für den Vater Interesse haben könnte, wird gut dargestellt. Erst nach einer Stunde gibts die Tierhorror Action, wenn der Lindwurm auftaucht und zum Monster wird.


Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.

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