Sonntag, 25. November 2012
The Basket Case
Regie: Frank Henenlotter
Mein Bruder...
Mit einem mysteriösen Korb unter dem Arm, einem roten Rucksack und einem Bündel Geldscheine kommt der junge Duane Bradley (Kevin van Hentenryck) nach Manhattan.
Er behütet diesen Korb um ein Vielfaches mehr als seine Geldscheine. Er hält sich dort in den dunklen Straßen des New Yorker Rotlichtmilieus auf und steigt im miesen, dreckigen Hotel Broslin ab.
Der 20 Jährige junge Mann ist aber nicht auf der Suche nach schnellem Sex oder billigen Drogen.
Sein Aufenthalt hier hat einen ganz anderen Grund: Vor 8 Jahren fand in der etwa 100 Meilen entfernten Kleinstadt Glenn Falls eine folgenreiche Operation statt, die damals von 3 skrupellosen Ärzten durchgeführt wurde. Damals wurden die siamesischen Zwillinge Duane (Sean McCabe) und der deformierte Zwillingsbruder Belial voneinander getrennt.
Während es das Bestreben der drei Ärzte Dr. Judith Kutter (Diana Browne), Dr. Harold Needleman (Lloyd Pace) und Dr. Julius Liffander (Bill Freeman) auf Drängen von Duanes Vater (Richard Pierce) war, nur Duane zu retten, wurde der noch lebende Belial in einer Mülltüte entsorgt.
Da die beiden Zwillinge telepathisch miteinander kommunizieren konnte, rettete der 12jährige Junge seinen Bruder.
Die Tante (Ruth Neuman) wird Komplizin der Brüder und zieht auch Belial heimlich groß und sorgt für dessen Überleben in einer ihm feindlich gesinnten Welt.
Dreimal darf man jetzt raten, wer da im Körbchen liegt ? Und natürlich soll eine Rache an den damaligen Peinigern vollzogen werden.
Duane lernt während des Aufenthalts die Arzthelferin Sharon (Terri Susan Smith) kennen, diese zarten Annäherungsversuche werden aber von Belial eifersüchtig erlebt.
Währenddessen steppt aber auch im Hotel Broslin der Bär, als ein Hotelgast die Geldscheine aus Duans Zimmer klauen will. Der Hotelbesitzer (Robert Vogel) hat ab diesem Zeitpunkt alle Hände voll zu tun....
Frank Henenlotters "Basket Case" wurde 1982 für 35.000 Dollar realisiert, in den Kinos floppte die low Budget Produktion. Erst beim Siegeszug der VHS-Cassetten half dem Film zur Bekanntheit und seinem heutigen Kultstatus in Fankreisen. Der dreckige, kleine Film - ein splatterscher Elefantenmensch und erinnert an "Die Wiege des Bösen" lebt durch die an sich einfache Geschichte und ihre kuriosen Figuren. Im Film werden Themen wie die Korruption der Gesellschaft, Ehrlichkeit und Offenheit und natürlich das Verhältnis der Gesellschaft zu behinderten Menschen angerissen. "Basket Case" ist übersetzt ein Ausdruck für einen hoffnungslos psychisch kranken Menschen.
Die Kritiken waren aber sehr schlecht - was sehr ungerechtfertigt ist. "Basket Case" ist von einer seltsamen Wärme für seine tragischen Hauptfiguren geprägt. Inhaltlich am ehesten dem Horrorfilm zuordenbar, ist Henenlotters Film doch viel zu komisch, um wirklich zu erschrecken. Einige Gewaltexplosionen und Geschmacklosigkeiten verstärken nur noch die emotionale Sichtweise für das Monster und für dessen Bruder, dem ein wichtiger Teil genommen wurde.
Für mich ist "Basket Case" ein großartiges Meisterwerk des Genres. Es erinnerte mich auch an Romeros "Martin".
Bewertung: 10 von 10 Punkten
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