Dienstag, 4. Dezember 2012
The Road
Regie: John Hilcoat
Geh die Straße...
Die Welt nach einer nicht näher erklärten Apokalypse liegt im Sterben. Diese globale Katastrophe wurde von großen Feuern begleitet und so verbrannten Pflanzen und Bäume, Tiere und Menschen wurden getötet, danach regnete es Asche. Ein Vater (Viggo Mortensen) und sein kleiner Sohn (Kodi Smit-McPhee) irren mit einem Einkaufswagen, wo sie ihre wenigen Habseligkeiten verstaut haben, durch dieses postapokalptische Amerika. Es herrscht Dunkelheit, Kälte, Hunger und spürbare Resignation. Denn es gibt nicht mehr viele Menschen. Die Landschaft und die Orte, die sie auf ihrem Weg passieren, sind menschenleer und grau.
Die Atmosphäre ist schwefelfinster, man geht die Straße der vulkanischen Schuttwüsten. Der Vater hat gehört, dass es am Meer Hoffnung gibt und dort bereits wieder zivilisiertere Möglichkeiten herrschen. Während dieser schrecklichen Zeit hat er auch seine Frau (Charlize Theron) verloren, wie der Zuschauer aus der Rückblende erfährt.
Der aufrechte Mann führt eine Pistole mit 2 Kugeln mit sich, eine letzte Möglichkeit mit dem Leben ein Ende zu machen, bevor es andere tun.
Eine Kugel wird er benötigen, um seinen Sohn zu beschützen.
Angst haben die beiden, denn durch das Aussterben von Tieren, haben sich einige Überlebende aus Hunger für Kannibalismus entschieden.
Sie setzen ihre Reise dennoch zwischen verkommenen Häusern, Autowracks und verkohlten Bäumen, die in sich zusammenfallen fort - immer auf der Hut vor möglichen Menschenfressern.
Der australische Regisseur John Hilcoat hat sich als Nachfolgefilm seines beachtlichen Western "The Proposition" für eine karge, düstere Endzeitgeschichte entschieden. "The Road" basiert auf dem mit dem Pulizer Preis ausgezeichneten Roman von Cormack McCarthy.
Erinnert wird man an "Children of Men" oder auch an den eher missglückten "Book of Eli". John Hilcoat hat aber nicht den gleichen Fehler wie die Brüder Hughes, die ihre Story eher unglaubwürdig religiös überfrachtet haben. Hilcoat setzt auf eine atmosphärische Sogwirkung, die ihm doch gelingt. Dennoch hat "The Road" spirituelle Züge und wirkt phasenweise sogar wuchtig. Es ist eine sehr stimmungsvolle Geschichte gelungen über menschliche Grundbedürfnisse wie Vertrauen und Zusammenhalt.
Dass der Vater durch den Schutz für seinen Sohn seine eigene Menschlichkeit immer mehr aufgibt, ist nur ein weiteres Rad im düsteren Getriebe. Darüberhinaus ist das Tempo des Films für einen Mainstreamfilm erstaunlich langsam, was ich für eine große Stärke empfinde - da das Kammerspiel zwischen Sohn und Vater nur so richtig wirken kann.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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