Dienstag, 4. Dezember 2012

The Book of Eli

 




















Regie: Albert und Allen Hughes

Gary Oldman will die Bibel...

"Book of Eli" ist ein postapokalyptischer Actionfilm der Brüder Albert und Allan Hughes (Menace II Society, From Hell) und handelt von einem Einzelgänger, der seit 30 Jahren auf dieser Erde nach dem großen Weltkrieg wandert, sein Ziel ist die Bibel, die er dabei hat und die er laut Vision an den Ort ihrer Bestimmung bringen muss.
Hört sich interessant an, bei den Hughes Brothers läuft das Szenario so ab:
Im Jahr 2044 versucht der einsame Held Eli (Denzel Washington), ein geheimnisvolles Buch quer durch eine völlig verwüsteten USA nach Westen zu bringen. Er wird diesen Ort, falls er ihn erreicht, als Bestimmungsort erkennen. Derweil ernährt der Einzelgänger sich von Nacktkatzen, die im Wald auf Jagd sind. Gelegentlich wird er mit dem Mob der Straße konfrontiert, Gangsterbanden on the Road, die andere Wanderer ausrauben.
30 Jahre nach dem Beinahe-Ende der Menschheit, Überbevölerung ist kein Thema mehr, das Land ist eine Wüste.
Eli ist ein ruhiger, besonnener Mann, der seinen iPod und die Bibel liebt, er schleppt sie im Rücksack mit. Wenn er angegriffen wired, dann schlägt er aber hart zurück, seine Waffen sind Messer und Säbel, er teilt seine Gegner oder schneidet sie gekonnt in Scheibchen. Auch im Köpfen ist er geübt. Der Gottesmann kommt in ein kleines Kaff, dass von dem zwielichtigen Gangster Carnegie (Gary Oldman) und seinen Männern beherrscht wird.
Auch Carnegie sucht nach einer Ausgabe der Bibel, von denen nur wenige oder vielleicht nur noch ein Exemplar existiert. Er glaubt mit dem Wort des Herrn kann man seine Untertanen in der trostlosen Kleinstadt noch mehr gefügigt, noch manipulierbarer machen. Eli, der in der Stadt seinen Wasservorrat auffüllen möchte und sich gegen ein paar üble Burschen im Saloon verteidigen muss, macht so die Bekanntschaft von Carnegie. Dieser ist sowohl begeistert von Elis Kampfkünsten als auch vom wertvollen Buch in der Tasche. Eine gnadenlose Jagd beginnt und natürlich ist mit Solara (Mila Kunis) eine attraktive Frau involviert...

 Sorry, was eigentlich interessant hätte werden können, ist von den Hughes sehr krude realisiert worden. Da nützt auch der coole Look nichts, die trostlose und einsame Endzeitatmosphäre ist vom visuellen Eindruck her ganz gut gelungen, die zerfallenen Städte und die öde Wüste sind mit einem blau-grau-braunen Farbfilter durchzogen, was die Optik recht dunkel und düster hält. Und auf dem Höhepunkt der Handlung kommt Eli noch in ein Haus von einem rüstigen und wehrhaften Renterpaar, die kannibalistische Neigungen haben. Das ist eine der wenig guten Szenen des Films.
Ansonsten herrscht leider Einfallslosigkeit im Drehbuch vor, hier ein bisschen Mad Max, da ein bisschen Leone-Dollar, angereichert mit einem Matrix-ähnlichen Helden auf ganz, ganz wichtiger Mission.
Völlig unglaubwürdig ist aber die Verquickung der biblischen Aussage "Liebe deinen Nächsten" mit den Aktionen von Eli, der im Auftrag des Herrn Köpfe rollen lässt. Diese beiden Komponenten wollen nicht zusammen passen und ausserdem wirkt die religiöse Botschaft immer mal wieder eher aufgesetzt - ohne Tiefgang. Das nervt leider.
Gary Oldman darf wieder mal den Psychopathen aus "Leon, der Profi" oder "Das fünfte Element" spielen, auch diese Art von Bösewicht neigt inzwischen dazu zum Klischee zu werden, dieser Gefahr ist leider auch ein Denzel Washington ausgesetzt, selbst er kann die Gurken-Handlung mit seinem Charisma nicht rausreissen.
Bewertung: 4 von 10 Punkten.

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