Dienstag, 4. Dezember 2012
Schloß des Grauens
Regie: Antonio Margheriti
Die eiserne Jungfrau von Nürnberg...
Die eiserne Jungfrau von Nürnberg war ein Schand- und Strafmantel für Frauen und Mädchen. Über den Eichenholzkern ist innen und außen Eisenblech geschlagen. Die Haube und Halskrause entspricht dem Aussehen einer Frau des 16. Jh. In ihr wurden Frauen nur aufbewahrt und ausgestellt.
Das schauerliche Mordinstrument mit Eisenstacheln könnte auch Jigsaw aus "Saw" gefallen, in Antonio Margheritis "Schloß des Grauens" (im Original "La Vergine di Norimberga" aus dem Jahr 1963 ist das Strafrechstfolgerinstrument der Vergangenheit im Familienbesitz von Max Hunter (Georges Riviere), der erst gestern mit seiner Frau Mary (Rossana Podesta) im Schloß seiner Vorväter angekommen ist, um dort zu leben.
Doch bereits die erste Nacht steht unter keinem guten Stern - Während der Gewitternacht verlässt Max mit Verwalter Erich (Christopher Lee) das Schloß, weil in den Stallungen der Blitz eingeschlagen hat.
Die junge Frau wird von Schreien geweckt, die möglicherweise aus dem Keller oder aus dem Museumsbereich der Burg kommen müssen. Es ist der quälende Schmerzensschrei einer Frau. Im Museumsbereich angekommen, erblickt sie neben alten Rüstungen das besagte Folterinstrument und auch die Nachbildung der historischen Figur des Richters, der dort in der Folterkammer die Frauen zu Tode quälte. Beim Öffnen der eisernen Jungfrau entdeckt sie die Leiche einer Frau und fällt in Ohnmacht.
Der Arzt wird gerufen, doch man ist schnell der Meinung, dass die junge Frau sich durch das Gewitter und durch die Folterkammer so ängstigte, dass sie sich alles nur einbildete.
Sie selbst zweifelt dann auch so langsam an ihrer Wahrnehmung, doch die Bediensteten des Schloßes verhalten sich merkwürdig. So auch der im Gesicht enstellte treu ergebene Erich und auch die Haushälterin (Lucille Saint Simon). Im Garten lernt sie dann den älteren Mr. Selby (Jim Dolen) kennen, der sich für das Schloß sehr zu interessieren scheint...
"Schloß des Grauens" ist ein empfehlenswerter alter Grusler und bietet alles was das Herz begehrt: wehende Vorhänge, geheime Gänge, Kryptas mit steinerenen Sarkophagen und herumliegenden Skeletten und verschrobene Charaktere, die sich mysteriös verhalten.
Regisseur Antonio Margheriti spielt hier virtuos mit Farben und Beleuchtung. Ganz im Stile der klassischen Stummfilme ist die Pptik gehalten, auch der vorzüglicher Soundtracks von Oscar-Preisträger Riz Ortolani gefällt und schafft eine schaurige Atmosphäre.
Die Figuren sind allesamt schön undurchsichtig und es hat den Anschein, dass keiner den Schilderungen von Mary wirklich glaubt. Eigentlich logisch, denn der böse Foltermeister sollte ja schon seit 300 Jahren tot sein.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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