Dienstag, 4. Dezember 2012

Das schwarze Reptil



 

Regie: John Gilling

Der Schlangenmensch...

"Das schwarze Reptil" ist eine Horrorproduktion aus dem Hause Hammer, die im gleichen Jahr wie "Nächte des Grauens" (Plaque of the Zombies) entstand und sogar weite Teile des Casts identisch sind. Kein Wunder - aus Kosten- und Zeitgründen entschloss man sich beide Filme das gleiche Set zu verwenden, nur durfte das keiner merken. Regisseur John Gilling war bekannt dafür, dass er intensiv mit dem Art-Department zusammenarbeitete und es dadurch gelang, die Sets erfolgreich umzudekorieren.
Nachdem sein Bruder auf mysteriöse Weise ums Leben kam - der Todesschein lautet auf "Herzschwäche" obwohl der Mann kerngesund war - haben sich George Spalding (Ray Barrett) und seine hübsche Frau Valerie (Jennifer Daniel) entschieden, in das kleine, hübsche Häuschen des toten Bruders auf dem Lande zu ziehen, dass im beschaulichen Cornwall liegt.
Wie üblich bei Hammer spielt die Geschichte im Viktorianischen Zeitalter.
Natürlich finden sich dort Fremden misstrauisch gesinnte, abergläubische Bauern und gleich der erste Wirtshausbesuch lässt diesen Hauch von Geheimnis erkennen. Der Wirt heisst Tom (Michael Ripper) und scheint der einzige freundliche Mensch des Ortes zu sein, dieser redet aber auch vom "Schwarzen Tod" der hier umgeht und wohl auch Spaldings Bruder getötet hat. Denn es gab schon vorher diese plötzlichen Todesfälle, bei denen die Opfer Schaum vor dem Mund hatten und dunkle Gesichtsverfärbungen.
Auch der verschrobene Einsiedler des Ortes, der Spinnpeter (John Laurie) wettert gegen diese unheimlichen Phänomene und sieht das Böse, dass diesen einst friedlichen Landstrich heimgesucht hat.
Auch von den unmittelbaren Nachbarn werden die Spaldings schroff und abweisend aufgenommen.
Dr. Franklyn (Noel Willman), eine mysteriöser und seltsamer Aristokrat führt ein extrem strenges Regiment über seine Tochter Anna (Jacqueline Pearce), die bereits eine junge erwachsene Frau ist.
Noch mysteriöser erscheint der indische Diener (Marne Maitland), der mehr als nur Bediensteter im Hause sein muss.
Die Spaldings werden von der freundlichen Anna zum Abendessen eingeladen, dort setzt sich ein seltsames Schauspiel fort. Während die musikalisch begabte Anna auf der Sitar ein extrem meditatives Stück spielt, bekommt der Hausherr einen Wutanfall und zertrümmert das Instrument...




Was auch gleichzeitig meine Lieblingsszene des Films ist. "Das schwarze Reptil" ist zwar nicht ganz so groß wie "Nächte des Grauens" - trotzdem ist der wunderbar bebilderte Film um eine Schlangenfrau ein Highlight des legedären Studios.
Auch die Ausstattung ist wieder mal grandios gelungen, einem wohligen Filmhorrorabend steht nichts im Wege. Auch die Figuren sind gut gezeichnet, vor allem der seltsame Dr. Franklyn lässt seine innere Zerissenheit und seinen Zwiespalt erkennen.
Auch Katzenliebhaber dürfen aufatmen: Die kleine schwarze Kittie wird natürlich überleben.




Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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