Sonntag, 25. November 2012

Nur Vampire küssen blutig




Regie: Jimmy Sangster

Der Vampir, der mich liebte....

Wir schreiben das Jahr 1830 und befinden uns irgendwo im ländlichen Österreich: Ein blondes schönes Bauernmädchen (Kirsten Lindholm) hat eben noch mit dem Dorfburschen Hans (Christopher Neame) geflirtet, dann muß sie aber alleine ein Stück des Waldes laufen, schon nähert sich eine schwarze Kutsche. Magisch angezogen steigt die junge Frau in die Kutsche, sieht zuerst voller Hingabe in das unbekannte Gesicht neben ihr, dann ein Schrei des Entsetzens.
Alle 40 Jahre tauchen sie wieder auf: Die tote Familie Karnstein, allesamt Vampire. In einer okkulten Messe, die entführte Frau aus der Kutsche muss leider als Blutopfer herhalten, der böse Count Karstein (Mike Raven) spricht satanische Formeln und erweckt so das Leben der Carmilla Karnstein (Yutte Stensgaard), die sich fortan Mircalla nennen wird und von ihrer Vampirtante Countess Herritzen (Barbara Jefford - bekannt als Baroness Kessler "Die neun Pforten") in eine höhe Mädchenschule geschickt wird.
Aber zuerst lernen wir den jungen Schriftsteller Richard Lestrenge (Michael Johnson), der sich auch in dieser Gegend aufhält, um neue Inspiration für seine Phantasiegruselgeschichen zu holen. Im Wirtshaus erfährt er vom besorgten Wirt (Michael Brennan) vom Verschwinden einiger Mädchen aus dem Ort und von der Angst, dass die Vampire wieder aktiv geworden sind. Lestrenge glaubt von den Schauermärchen kein Wort und will sich selbst vor Ort im Schloß Karnstein davon überzeugen. Dort begegnet er drei jungen verhüllten Schönheiten, die sich allerdings nicht als Vampire herausstellen, sondern als Schülerinnen einer Höhere Töchterschule, die mit ihrem Lehrer, dem dubiosen Mr. Barton (Ralph Bates), eine Exkursion zum Schloss unternommen haben. Da Lestrange einen Blick für hübsche junge Damen hat, wird er sich kurzerhand selbst als Lehrer an Miss Simpsons Schule.
So erfährt er nicht nur, dass Giles Barton sich sehr für die Familiengeschichte der Karnsteins interessiert, sondern er verliebt sich natürlich in Mircalla. Darum entgeht ihm auch zuerst, dass auch die hübsche Balletlehrerin Janet Playfair (Suzannah Leigh) ein Auge auf ihn geworfen hat. Inzwischen verschwindet mit der lesbisch angehauchten Susan Pelley (Pippa Steel) eine der Internatstöchter. Miss Simpson (Helen Christie), die Leiterin der Schule versucht einen Skandal zu vermeiden...






Jimmy Sangster drehte "Nur Vampire küssen blutig" im Jahr 1971 als zweiten Teil der s.g. "Karnstein Saga", die von den Hammer Films als "Gruft der Vampire", "Nur Vampire küssen blutig" und "Draculas Hexenjagd" verfilmt wurden.
Dabei gingen die Traditionsstudio im Vampirgenre doch etwas andere Wege, die Dracula Filme hatten zu dieser Zeit Zuschauereinbussen und eine leicht bekleidete Ingrid Pitt schaffte es mit dem Erstling "Gruft der Vampire" ihn an der Kinokasse abzuhängen.
Damit war die Fortsetzung Pflicht und diesmal sorgte die Dänin Yutte Stensgaard für Erotik, nackte Haut, Busen und den beliebten lesbischen Touch, den ihr erst der gute Lestrange etwas austreiben kann.
"Nur Vampire küssen blutig" ist ein sehr schräger Hammerfilm, der einerseits sehr seriös in Bild, Ausstattung und Kostüme die Zeit, in der er spielt, aufleben lässt. Man kommt sich vor wie in Howards End unter zärtlichen Cousinen, wäre da nicht der starke Einschlag Exploitation-Cinema zu bemerken. Und natürlich dürfen auch die Fangzähne nicht fehlen.
Von den drei Karnstein Filmen ist er zwar der schwächste Beitrag, aber der Film bereitet dennoch gutes Hammerfeeling, nette Romantik, stellenweise unfreiwillige Komik und viel Sehvergnügen für Fans dieser guten alten Grusler.





Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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