Sonntag, 25. November 2012

Hitcher, der Highwaykiller

























Regie: Robert Harmon

Ich möchte tot sein...

Irgendwo auf einem Highway durch die Wüste - eine endlose und eintönige Autobahnfahrt von Chicago nach San Diego. Der junge Jim Halsey (C.Thomas Howell) kämpft gegen die starke Müdigkeit an. Immer wieder schlummert er sich in einen Sekundenschlaf. Dann regnet es auch noch. Auf regennasser Straße entgeht er nur knapp einem Zusammenstoß mit einem Truck und wird wenig später von einem anderen Wagen überholt. Diesen Wagen sieht er wenig später führerlos nahe der Straße geparkt.
Dann ein Tramper. Aus Mitleid nimmt er den Fremden, der John Ryder (Rutger Hauer) heisst, mit. Vielleicht gibts ein nettes Gespräch und die Müdigkeit kann besiegt werden. Letzeres kann wohl durch den seltsamen Fremden erfüllt werden, denn es dauert nicht lange, bis Ryder seine psychopathischen Neigungen preisgibt. "Füße und Hände abschneiden", wie bei dem Kerl im anderen Wagen. Jim ist mulmig zumute, zumal seine Mom ihn eindringlich davor gewarnt hat, Anhalter mitzunehmen. Aber wie kann er diesen vermeintlichen Serienkiller loswerden ? Ryder spielt ein sehr distanzloses Spiel, indem er Jim mit einem Messer bedroht und ihn zwingt die vier Worte "Ich möchte tot sein" nachzusprechen. In diesem lebensgefärhlichen Moment, bei dem der Psychopath ihn anspornt, sich endlich zu wehren, gelingt es Jim den ungebetenen Fahrgast während der Fahrt aus dem Wagen zu stoßen.

Doch die Freude währt nicht lange. Eine vorbeifahrende Familie winkt ihm zu und hinter einem Spielzeug versteckt hockt auch schon wieder Ryder, der langsam an Jim einen Narren gefressen hat und mit ihm ein perfides Spiel startet. Für die Polizei ist vorerst Jim der hauptverdächtige Highwaymörder, lediglich die junge Nash (Jennifer Jason Leigh), eine Kellnerin einer abgelegenen Gaststätte, glaubt ihm. Kann sie das selbstzerstörischerische Ritual, dass sich zunehmend entwickelt, aufhalten...
Robert Harmons Film "Hitcher - Der Highwaykiller" enstand 1986. Die ungekürzte Fassung des Films ist leider bis heute indiziert. Der spannende Psychothriller wurde in den Twentynine Palms in der südkalifornischen Wüste gedreht. Die Jagd findet in dieser Wüstengegend statt mit klirrender Sonne, abgelegenen Käffern und einigen wenigen Raststätten und Tankstellen.
Harmon verstand es, dass dieser Kampf auf Leben und Tod auch hintergründig durch die emotionale Beziehung zwischen Täter und Opfer zusätzlich an Brisanz gewinnt.
Kameramann John Seale zeigt Breitwandkompositionen, wie aus einem Neowestern entsprungen.
"Hitcher" wurde damals von der Kritik eher schlecht aufgenommen. Vor allem die brutale Art des Films wurde gerügt. Dabei hält der Film eine sehr gute Balance zwischen Suspence und Action.
Ein sehr empfehlenswertes Thrillerhighlight der 80er Jahre...
Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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