Sonntag, 25. November 2012

Rec 2






















Regie: Jaume Balaguero und Paco Plaza

Was sie schon immer über die Dämonen der Nina Medeiros wissen wollten...

"Rec", der spanische Horrorfilm von Jaume Balaguero und Paco Plaza, entstand 2007 und wurde im trendigen Handkamerastil wie "Blair Witch Project" oder "Cloverfield" gedreht. Diese wackeligen Kameraeinstellungen suggerieren dann erfolgreich die Illusion einer echten Dokumentation beizuwohnen.
Man muss halt als Zuschauer akzeptieren, dass die Kamera allgegenwärtig ist und das Geschehen - egal was kommt - munter mitfilmt.
Das wirkte bereits in "Cloverfield" irritierend und gilt ebenso für "Rec", doch der Film mit der ständig plappernden Journalistin Angela (Manuela Velasco) und ihrem unermüdlichen Kameramann konnte dennoch durch andere Stärken punkten:
Neben der sich langsam bis ins Unerträgliche steigernden Bedrohung durch gefrässige Zombies, die überall in diesem großen, geräumigen Mietshaus lauern könnten...diese ausufernden Treppen und die langen, dunklen Korridore der einzelnen Wohnungen - sorgten für das perfekte Zusammenspiel von unheil­voller Musik, Licht- und Schatteneffekten und erzeugten klaustrophobische Stimmung. Und der Film endet ja mit einem echten Knall in dieser morschen Dachboden-Wohnung und einem Close up auf eine in Todesangst schwebender Angela.
Eine Seuche ist ausgebrochen und da bietet sich natürlich eine Fortsetzung an, weil vieles in Teil 1 nicht erklärt wurde und einiges offen blieb. Was hat es auf sich mit diesen in dieser Wohnung verstreuten Zeitungsartikeln, schriftlichen Aufzeichnungen, medizinischen Unterlagen oder der Tonbandaufnahme, aus der hervor ging, dass ein Mitarbeiter des Vatikans dort lebte und geheimen Forschungen nachging, einem Virus des jungen, von Dämonen besessenen Mädchens namens Nina Medeiros(Nico Beixas/Javier Botet).
Teil 2 beginnt wenige Minuten nach dem Ende des ersten Teils und spielt fast durchgehend in diesem verseuchten Mietshaus.
Eine vierköpfige Sondereinheit der Polizei, die Grupo Especial de Operaciones, wird in dieses Mietshaus geschickt, die Männer wissen nur, dass dort eine tollwutartige Seuche ausgebrochen sein soll. Bevor sie in das Haus gehen, werden sie einem Dr. Owen (Jonathan Mellor) vom Gesundheitsamt unterstellt, der als einziger den Befehl geben darf, das Haus auch wieder zu verlassen. Doch das fünfstöckige Haus steckt voller Gefahren, Ziel der Gruppe ist es die Dachbodenwohnung zu erreichen.
Ein zweiter Handlungsstrang kommt ab der Hälfte des Films hinzu, da die drei neugierigen Jugendlichen Tito (Pau Poch), Mire (Andrea Ros) und Ori (Alex Batlori) einem Feuerwehrmann in einen Kanal, der zum Haus führt, folgen. Natürlich werden sie so zu unfreiwilligen Gefangenen mit der Option nie wieder raus zu kommen. Der dritte Handlungsstrang verbindet Teil 1 und Teil 2 gekonnt zusammen, mündet in eine Jagd nach Dämonen und lässt wieder einige Fragen offen und einige Filmfiguren empfehlen sich damit auch für den bereits angekündigten Teil 3...

 Es gab in der letzten Zeit einige eher schwache Fortsetzungen zu bereits bekannten Horrorfilmen wie "Cabin Fever" oder "Descent".
"Rec 2" ist interessanterweise m.E. sehr gut gelungen, weil er einerseits die Atmosphäre und den Charme des ersten Teils nahtlos fortsetzen kann und dieses Sequel nicht konstruiert rüberkommt. Es bietet sich förmlich an, die Geschichte näher zu beleuchten und somit auch die Geheimnisse der Wohnung auf dem Dachboden und seiner Bewohnerin Nina Medeiros, die nur sichtbar wird mit der Nachtsichtfunktion der Wackelkamera. So will es die Dramaturgie. Immerhin haben sich die Macher entschieden, die Kamera weniger wacklig einzusetzen, aber laufen tut sie immer und überall. Sowohl bei der Polizei, als auch bei den drei verirrten Jugendlichen.
Geballert wird auf die Zombies in der coolen Optik eines Ballergames.
Eine recht gelungene Fortsetzung mit guter Spannung, hohem Unterhaltungswert und wenig Identifiktationsfiguren, was die Atmosphäre noch bedrohlicher macht...

Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.

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