Sonntag, 25. November 2012

Jack the Ripper

 



















Regie: John Brahm

Serienkiller im Kampf zwischen Liebe und Hass...

Bereits 1926 drehte Alfred Hitchccck seine Version des Romans "Der Untermieter" (The Lodger) von Marie Adelaide Belloc Lowndes.
Ein Serienkiller, der sich "The Avenger" nennt, geht in London um.
1944 nahm sich die 20th Century Fox dem gleichen Stoff an und siedelte die gleiche Geschichte im London des Jahres 1888 an. Im Stadtteil Whitechapel im London Borough of Tower Hamlets herrscht Angst und Schrecken, seit ein Unbekannter bereits drei Frauen ermordet hat. In diesem vernebelten Bezirk ist eine hohe Anzahl von Polizisten präsent, während die Zeitungsjungen schon wieder die nächste Schlagzeile anpreisen "Der Ripper wurde gesichtet".
Eine lustige Gesellschaft, die im Weavers Arms, einer Bar zu später Stunde noch etwas feiert, singt und tanzt auf der Straße weiter. Die Leute sind alkoholisiert und ausgelassen. Die Sängerin Katie verabschiedet sich von den anderen und läuft noch leise summend die wenigen Meter nach Hause. Sie wohnt um die Ecke, muss aber durch ein paar Hinterhöfe, durch kleine Gässchen, dann verschwindet sie in einem Schuppen. Wenig später ein furchterregender Schrei. Der Mörder war schon wieder aktiv.
In der gleichen Nacht bekommt die Familie Bonting Besuch von einem fremden Mann namens Mr. Slade (Laird Gregar), der eine Wohnung sucht. Mrs. Bonting (Sara Algood) ist hoch erfreut, denn es winken 20 Pfund im Monat. Ihr Mann Robert (Sir Cedric Hardwick), ein bislang vermögener Teehändler, hat sich verspekuliert und das Ehepaar hat trotz ihres hohen gesellschaftlichen Ansehens nur noch wenig finanzielle Mittel, was natürlich keiner wissen soll.
So bekommt der höflich und bescheiden wirkende Fremde, der sehr leise und ruhig spricht, zwei Zimmer in der ersten Etage und das Dachgeschoss. Mr. Slade gibt an, Doktor und Pathologe zu sein und das Dachgeschoss bietet sich natürlich an, dort einige medizinische Experimente machen zu können.
Mr. Bonting hält den neuen Mieter für sonderbar und verschroben, seine Frau beschwichtigt ihn. Seltsam ist er aber schon, dieser Mr. Slade. So hängt er Bilder umbekehrt hin, die in seiner neuen Wohnung an der Wand hängen und Schauspielerinnen zeigen. Er meint, dass die Augen dieser Frauen ihn verfolgen würden. Er bezeichnet solche Frauen als böse und zerstörerisch für einen Mann. Zufälligerweise ist die Nichte des Hauses, Kittie Langley (Merle Oberon) aufstrebende Tänzerin mit lukrativen Engagements in Whitechapel. Wähhrenddessen sucht Scotland Yard mit Inspektor John Warwick (George Sanders) verbissen nach dem Monster und im Hause Bonting macht sich der Mieter immer mehr verdächtig...


Der deutsche Regisseur John Brahm inszenierte "Jack the Ripper" mit viel Sinn für Stimmungen. Perspektive, Kamera und Licht vermitteln eine expressionistische und gotische Atmosphäre.
Dabei schafft er es vorzüglich seinen Mörder nicht nur bedrohlich, schräg und sonderbar zu zeigen, sondern gibt ihm auch sympathische und tragische Züge. Trotz der Zensureinschränkungen wird die sexuelle Verwirrung präsent. Schöne und markante Kameraeinstellungen heben den Film weit über den Durchschnitt. Dazu spielt das ganze Ensemble klasse, allen voran ein glaubwürdiger Laird Cregar, der am Ende sogar ein Stück weit gehetztes Opfer abgibt.
Überaus köstlich agieren Sir Cedric Hardwick und Sara Algood als Ehepaar, die stark zusammenhalten, aber selten einer Meinung sind. So darf Hardwick in einer zum Schreien komischen Szene auftrumpfen, als seine Frau und seine Nichte sorgenvoll berichten, dass der Mieter seine verdächtige Tasche verbrannt hat und ihn sofort als Jack the Ripper ausmachen. Hardwick aber den beiden ach so törichten und unlogisch argumetierenden Frauen gehörig und arrogant übers Maul fährt und alle Verdachtsmomente ad absurdum führt, obwohl er selbst dem seltsamen Mann vorher nie wohlgesonnen war....

Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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