Sonntag, 25. November 2012

Graf Zaroff - The most dangerous game



Regie: Ernest B. Schoedsack und Irving Pichel

Menschenjagd..

Eben noch diskutierten die Passagiere mit dem bekannten Großwildjäger Rainsford (Joel McCrae) über die Jagd, über Jäger, über Gejagte, über Opfer und Täter. Da führen falsche Signallichter zu einem fatalen Schiffbruch. Die meisten Passagiere ertrinken und einige fallen einem gefrässigen weißen Hai zum Opfer. Rainsford kann mit letzter Kraft an das Ufer einer nahe gelegene einsame Insel schwimmen. Er hört bellende Hunde, scheinbar ist die kleine Insel wider Erwarten bewohnt. In der Mitte der Insel steht das Anwesen, dass einem Graf Zaroff (Leslie Banks) gehört. Umgeben von Kosaken, die seine Diener sind und einer Vielzahl von bissigen schwarzen Doggen.
Interessanterweise sind die beiden Besucher des Grafen, die junge Eve Trowbridge (Fay Wray) und ihr geschwätziger Bruder Martin (Robert Armstrong) ebenfalls vor kurzem Schiffbrüchige, die sich auf die Insel retten konnten. Durch einige Andeutungen von Eve, wird Rainsford langsam klar, dass der Graf einige Geheimnisse hat. Er hält die beiden anderen seit mehreren Tagen mit fadenscheinigen Ausreden auf der Insel fest und die zwei Matrosen, die sich ebenfalls mit Eve und Martin retten konnten, sind verschwunden.
Eine obszöne Wandmalerei in der Burg des Grafen, die einen blutrünstigen Kentaur zeigt, der eine Frau auf den Armen trägt, ist den archaischen Schilderungen über die Jagd und den passionierten Jäger, die der Graf von sich gibt, nicht unähnlich.
Der sonderbare russische Aristokrat gibt sich als passionierter Jäger zu erkennen, den irgendwann die Jagd auf große Tiere zu langweilen begann und um die Leidenschaft wieder aufglühen zu lassen, irgendwann dazu übergegangen ist das "gefährlichste Tier von allen" zu jagen. Und somit sind Graf Zaroffs Gäste ab sofort zur Jagd freigegebenes Wild...
Wenn die Kulissen von "Graf Zaroff - Genie des Bösen" (Originaltitel: The most dangerous game) bekannt vorkommen, so war dies kein Zufall. Die Macher, der Regisseur Ernest B. Schoedsack, der den Film in Gemeinschaftsarbeit mit Irving Pichel realisierte, drehte parallel dazu den Megaklassiker "King Kong und die weiße Frau", bei dem auch Produzent Merian C. Cooper mitmischte, ebenso die Darstellerin Fay Wray.
Herausgekommen ist zwar nicht dieser in der Popkultur verewigte Riesenaffe, aber den Machern gelang einer der besten Horrorfilme des frühen Tonfilms. Und für die RKO ein weiterer Riesenerfolg.
Graf Zaroff war seit seinem Entstehen immer mal wieder ein Fall für die Zensur, noch heute überrascht die sehr progressive und zynische Aussage des Films. Es ist gar nicht mal so abwegig Graf Zaroffs Jagdinsel mit dem allseits bekannten "Hostel" in der Slowakei zu vergleichen....


Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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