Sonntag, 25. November 2012

Dark Floors






















Regie: Pete Riski

Hard Rock Hallelujah im Krankenhaus

Die zwölfjährige Sarah (Skye Bennett) ist Autistin und die Ärzte des Krankenhaus sind ziemlich ratlos, weil sie ihr bisher nicht wirklich helfen konnten. Immerhin bekommt sie seit kurzem ein neues Medikament, dass gerade erst neu entwickelt wurde.
Ihr Vater Ben (Noah Huntley) ist anwesend, als bei der kleinen Patientin eine Magnetresonanztomographie gemacht wird. Doch es kommt zu einer unerwarteten, technischen Panne beim Gerät, das Kind schreit vor Angst und Schmerz. Für Ben Grund genug, seine Tochter aus dem Krankenhaus zu schaffen und die Behandlung in vertrauenswürdigere Hände aubzugeben.
Krankenschwester Emily (Dominique McElligot) rät ihm ab, während sie gemeinsam mit der kleinen Sarah im Rollstuhl durch die klinisch steril, ultraweissen Flure und Korridore des Krankenhauses zum Fahrstuhl gehen. Dort befinden sich Geschäftsmann Jon (William Hope), Wachmann Rick (Leon Herbert) und der alte, komische Tobias (Ronald Pickup), wohl ein Patient der Marke "inzwischen zum Krankenhausinventar gehörend".
Während der Aufzug langsam Fahrt nach unten aufnimmt, kommt es wieder zu einem technischen Defekt, die sechs Fahrgäste sind sekundenlang ohne Strom im Dunkeln, doch das ist erst der Anfang des Horrors.
Als sich der Fahrstuhl öffnet, ist das vorher recht betriebsame Leben des Krankenhauses völlig erloschen, niemand ist auf den Fluren zu finden, die sich inzwischen von Hell in Dunkel verändert haben....


"Dark Floors" ist ein Film des Finnen Pete Riski, der sogenannte Hausregisseur der Gruppe Lordi, er hat die meisten ihrer Musikvideos realisiert. Lordi, der Chef der Band, hatte schon lange vor seinem Durchbruch die Idee zu einem Horrorfilm.
Und 2008 wurde dies endlich realisiert, er wurde gar der bis dato teuerste finnische Spielfilm aller Zeiten.
Vielleicht wäre der Film etwas gruseliger, wenn er vor dem Sieg des Eurovision Song Contest 2006 gemacht worden wäre. Denn obwohl von einigen konservativen und christlichen Gruppen angefeindet, die in den ganzkörperkostümierten Monstern den Untergang des Abendlandes und vor allem Botschafter des Satanismus sahen, waren die finnischen Aliens nun nicht wirklich gruselig-böse, sondern eher knuffig.
Dies ist vielleicht das große Manko des Films. Obwohl die Szenen, in den die fünf Monster (Lordi, Kita, Amen, Ox und Awa) einzeln auftauchen, ziemlich gut in die Inszenierung eingearbeitet wurden.
Es wirkt nie lächerlich, aber das große Mysterium, dass der Film erzeugen will, erreicht er natürlich nicht.
Gut gelungen ist auf jeden Fall die visuelle Umsetzung, die Korridore des Krankenhauses werden, je weiter unten die Stockwerke sind, immer versiffter, verschmtzter und verfallener. Alles wirkt morbide, todesähnlich. Die Protagonisten sind eingeschlossen, sind mit unerklärlichen Phämomenen konfrontiert, ja sogar Zeitschleifen und Parallelwelten sind mögliche Optionen.
Insgesamt ein ganz netter, aber trotz düsterer Optik, harmloser Realitätsvexierspielgrusler. Ein "Silent Hill" des Grand Prix Eurovison.

Bewertung: 5 von 10 Punkten

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