Donnerstag, 22. November 2012

Rowdyr...Manhunt Backwood Massacre



Regie: Patrik Syversen

Beim Sterben in den norwegischen Wäldern ist jeder der Erste

Für den atmosphärischen 70er Song von Inger Lise Rypdal "En spennende Dag for Josephine", der während der Autofahrt in "Manhunt Backwoods Massacre" (Originaltitel: Rovdyr)mehrmals läuft, bekommt der norwegische Slasherfilm von Patrick Syversen einen Stern extra.
Die Handlung des 2008 entstandenen Slashermovies ist schnell erzählt:
Vier sich unentwegt streitende Freunde, die blonde Camilla (Henriette Bruusgaard)), die mit Roger (Lasse Valdal) ihre erste Beziehung hat und sich von ihm rumkommandieren lässt, Camillas Freundin Jenta (Kristina Leganger Aaserud) und deren Bruder Jörgen (Jörn Björn Fuller Gee), ein Mischung aus Beach Boy und Hippie, aber wesentlich einfühlsamer als Macho Roger.
Die vier sind mit ihrem orangefarbenen, klapprigen VW-Bus in den Wäldern Norwegens unterwegs, um zu einem lohnenswerten Wanderpfad zu gelangen. Natürlich müssen sie auch tanken und in dieser "gemütlichen" abgelegenen Tankstelle lernen sie bei einem "leckeren Imbiss" (würg) eine junge, verängstigte Frau kennen, die darum bittet ein Stück mitfahren zu dürfen.
Doch zuerst gibts Stunk mit einigen Einheimischen Wäldlern am Nebentisch und Camilla wird auch noch auf der Toilette von einem Besoffenen gebissen. Als sie nach kurzer Fahrt anhalten, weil die unbekannte Frau, die ziemlich lädiert aussieht, erbrechen muss und Jenta im Streit mit Roger auch noch beleidigt den Autoschlüssel ins dichte Gras wirft, werden sie plötzlich von diesen drei Hinterwäldlern, die ihnen gefolgt sind, überfallen. Hiermit ist dann die tödliche Jagdsaison eröffnet, der Autoschlüssel bleibt im Gras liegen...


Also wenn diese Story nicht mal bekannt vorkommt. Ein Splatterfilm, der das übliche Spiel aufführt. Diesmal sind es Rednecks, die Touristen jagen und das erinnert - neben zahlreichen neuen Genreverwandten - doch wieder vor allem an die geniale Idee aus Boormans "Deliverance", wohl ein wegweisendes Werk für alle Slasherfilme.
Für null Innovation gibts auch null Sterne, interessant für Slasher und Gorefans dürfte wohl noch der Eindruck sein, dass da zwei Tötungsorgien (zum Glück ?) gekürzt wurden, sie sollen wohl nur in der "uncut" Version zu sehen sein. Somit ist auch diese FSK 18 Fassung von allzu heftigen Einlagen gekürzt.
Vorzüge hat der Film allerdings in seiner ungeschnörkelten Machart, er bringt vieles direkt auf den Punkt. Lässt sich für die Charakterzeichnung etwas mehr Zeit als üblich mit vergleichbaren Filmen wie "Wrong Turn" oder "Texas Chainsaw" und ist nicht überzogen, sondern diese Jagd wirkt dann doch recht realistisch. Auch wenn kein Grund angegeben wird, warum diese Männer Menschen jagen.
Sie wirken gefährlich, aber anonym und nicht greifbar. Mit Gewehr, Messer und einem Jagdhorn sind sie in allen Belangen ihren Opfer überlegen und sie kennen diesen Wald.
Als Weiterer Pluspunkt fällt auf, dass "Rovdyr" erstklassig gefilmt wurde. In schönem Cinemascope und in ausgewaschener 70er Jahre Optik werden die potentiellen Opfer durchs Dickicht gejagt. Auch das fiese Ende ist durchaus gelungen. Regisseur Patrik Syversen und seine Co-Autorin Nini Bull Robsahm zitieren diese bekannten Klassiker des Genres und setzen die Versatzstücke zusammen, so gesehen ein Film von Fans für Fans.

Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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