Regie: Parker Finn
In fremde Körper schleichen...
Parker Finn schaffte mit seinem 2022 gedrehten Horrorfilm "Smile -
Siehst du es auch ?" einen echten Kinohit. Der Film, der 17 Millionen
Dollar kostete, spielte bislang weltweit 216 Millionen Dollar ein und
hatte auch bei der Filmkritik eine gute Bewertung. Besonders die Optik
und die Themen des Films "Trauma, Trauer, Schuld" fand Gefallen,
lediglich die JumpScares wurden etwas mehr kritiisert.
Sophie Bacon ist in der Rolle der Dr. Rose Cotter zu sehen und ihre
Darstellung ist sehr überzeugend. Sie ist auch die Erzählerin der
Geschichte und da sie immer unsicherer wird, verschwimmen auch die
Grenzen zwischen Wahnvorstelungen und Realität. Ein guter Kniff in der
Erzählung, denn so bleibt auch der Zuschauer etwas im Dunkel. Kann es
sein, dass sich Rose dies alles nur einbildet ?
Jedenfalls versagen die Kenntnisse als Psychologin irgendwann, weil
ein Monster immer mehr Durchsetzungskraft erreicht. Woher kommt dieses
Monster ? Der Zuschauer erfährt, dass Rose als kleines Mädchen selbst
ein Trauma erlebte. Ihre Mom (Dora Kiss) - psychiatrisch schwer erkrankt
- hat sich das Leben genommen. Dieses Ereignis bekam sie durch ihre
Psychologin Dr. Madeline Nordcott (Robin Weigert) nach Jahren in den
Griff. Jetzt arbeitet sie schon seit einiger Zeit in der psychiatrischen
Abteilung eines Krankenhauses und sie gilt als extrem engagiert. So
sehr, dass ihr Chef Dr. Morgan Desai (Kal Penn) schon mal sagen muss,
dass sie doch schon längst Feierabend hätte. Eines Tages wird eine junge
Frau namens Laura Weaver (Caitlin Stacey) eingeliefert. Die Frau wirkt
extrem krank und behauptet, dass sie seit dem Suizid ihres Lehrers immer
wieder eine Gestalt sieht, die sie anlächelt. Dieses Lachen sei aber
sehr beängstigend. Andere Menschen sehen dieses Wesen nicht, aber es
wäre sehr oft da und es hat die Fähigkeit sich mit dem Aussehen anderer
Leute zu maskieren. Die Diagnose ist für die Psychologin schnell
sichtbar, dann tötet sich die junge Frau mit einem Messer. Dabei lacht
sie. Rose ist natürlich durch dieses tragische Ereignis, dass sie
mitansehen muss, völlig fertig mit den Nerven. Die junge Frau hat ihr
kurz vorher noch geschildert, dass dieser Lehrer ebenfalls lachend im
Beisein seiner Schülerin suizidiert hat. Rose Chef gibt seiner
Mitarbeiterin einige Tage frei. Sie soll sich erholen. Doch davon wird
in den kommenden Stunden keine Rede mehr sein. Plötzlich taucht auch bei
Rose eine Gestalt auf und dies führt natürlich zunehmend zu Konflikten
mit ihrem Freund Trevor (Jerry Usher). Auch Roses Exfreund Joel, ein Cop
(Kyle Gallner) spielt im weiteren Verlauf der horrorartigen Geschichte
eine Rolle....
Zwei Szenen sind besonders beängstigend. Eine davon spielt am
Kindergeburtstag von Roses Neffen Jackson (Matthew Lamb), die zweite
extrem starke Sequenz findet dann im ehemaligen Elternhaus von Rose
statt. Dort wo die Mutter starb und wo nun das Wesen versucht in den
Körper von Rose zu gelangen, um ganz Besitz von der wehrlosen Frau zu
erlangen.
Regisseur Parker Finn hat sich natürlich viel Inspiration von
früheren Genrefilmen geholt. So werden Erinnerung an Gregory Hoblits
"Dämon", Jennifer Kents "Babadook" oder an David Robert Mitchells "It
follows" geweckt. Durch sehr gelungene Szenen und ein gutes Timing der
Spannung wirkt "Smile" aber nicht wie eine Kopie seiner Vorbilder.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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