Montag, 5. Dezember 2022

Nope


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Regie: Jordan Peele

In den Wolken...

Die Location in Jordan Peeles drittem Filmerfolg "Nope" erinnert etwas an den Monsterfilm "Im Land der Raketenwürmer" mit dem Unterschied, dass dort das Monster in der Erde lebt und in Peeles Film versteckt sich das Tier in einer riesigen Wolke. Gesamthaft ist viel Action und auch Budenzauber mit dabei, aber der Film wirkt wie eine ganz moderne Version alter, klassischer Monsterfilme wie "Formicula" oder "Tarantula". Der Geist dieser Filmklassiker schwebt in diesem gelungenen Update ständig mit. Darüberhinaus lassen sich Anleihen beim Western finden. Was ganz besonders gut wirkt ist die Aufdeckung der Machenschaften von Film- und Fernsehproduktionen in Bezug auf Tiere, die nicht selten missbraucht werden und die ihrer normalen Lebensart beraubt werden. Eine der eindrücklichsten Szene ist eine Rückblende, die einen katastrophalen Ausraster des Filmafffen Gordy zeigt. Dieses Tier tötet während eines Drehs zwei Menschen. Der kleine Jupe (Jacob Kim) überlebt den Amoklauf, wird jedoch von dem Schimpansen entdeckt. Das Tier bewegt sich auf das Kind zu und wirkt nun friedlich - er reicht dem Kind seine Hände, was der kleine Junge erwidert. Dann fällt ein Schuß und das Tier ist tot. Nun ist Jupe (Steven Yeun) ein erwachsener Mann und der Betreiber eines Westernparks namens Jupiters Claim. Ganz in der Nähe der Ranch von Otis Haywood Sr. (keith David), der in diesem kargen Tal im kalifornischen Santa Clarita Valley Pferde für Film- und TV-Produktionen trainieren. Er sieht sich als Nachfahre des namenlosen schwarzen Jockeys, der in einem bahnbrechenden Bild von Eadweard Muybridge aus dem 19. Jahrhundert auftaucht. Sein Sohn, der eigentbrötlerischen Otis Jr. (Daniel Kaluuya) muss mit ansehen, wie sein Vater durch einen merkwürdigen Unfall ums Leben kommt. Scheinbar getroffen von einer zur Erde stürzenden Fünf Cent Münze, die sofort seinen Augapfel durchborhte. Auch sein Lieblingsschimmel wird verletzt - ein spitzer Haustürschlüssel, ebenfalls von oben kommend, ist der Grund.  Ein Flugzeug der Auslöser ? Nun führt Otis gemeinsam mit seiner vorlauten Schwester Emerald (Keke Palmer) das Geschäft fort. Doch eine dem Pferd wenig empathische Filmcrew missfällt dem Pferdenarr. Das Pferd bekommt auch Panik und so sind die beiden Geschwister sehr schnell aus dem Rennen.
Daher muss Otis einen Teil seiner Pferde an Jupe verkaufen. Eines Nachts bemerken die Haywood Geschwister, dass ihr Strom schwankt und die Pferde Panik bekommen, ja sogar verschwinden. Sie glauben ein UFO gesehen zu haben. Emerald kommt natürlich sofort die Idee diese Story gewinnbringend zu verkaufen und zu vermarkten. Die Existenz dieses unbekannten Flugobjekt soll aufgenommen werden und als Real Dokumentation viel Geld einbringen. Dazu brauchen sie Leute wie den technisch versierten Verkäufer Angel Torres (Brandon Perea), aber auch einen Kameramann vom Schlage eines Antlers Holst (Michael Wincott). Keiner aber ahnt die wirkliche Gefahr, die von diesem UFO ausgeht....






Der Film spielte an der Kasse sehr gute 171 Millionen Dollar ein und darf als weiterer großer Wurf von Jordan Peele angesehen werden. Es begann mit dem oscarnominierten "Get out", wurde mit dem besonderen Film "Wir" fortgesetzt. "Nope" lebt von sehr guten, extrem markanten Einzelszenen und von seinem Subtext, der immer mitschwingt. Desweiteren ist auch der Showdown auf der Ranch sehr gut in Szene gesetzt worden. Der Regisseur weiß, dass sein Film auch visuell stark rüberkommen muss. Kein Wunder, dass die rennomierten franzöische Filmzeitschrift "Cahiers du Cinema" Peeles Film nach Albert Serras "Pacifiction" und Paul Thomas Anderson "Licorize Pizza" auf Platz 3 in den Top10 der besten Filme 2022 setzte.
 







Bewertung: 8 von 10 Punkten. 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen