Mittwoch, 27. Oktober 2021

Memoir of a Murderer


 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Won Shin-Yun

Tagebuch eines Mörders, das zur Erinnerung dient...

Vorhang auf für einen sehr aussergewöhnlichen Serienkillerfilm aus Südkorea: "Memoir of a murderer" heißt der Thriller von Regisseur Won Shin-yun, der 2017 in die nationalen Kinos kam und bereits nach nur 5 Tagen über eine Million Besucher zählte. Der Film spielte landesweit ca. 15 Millionen Dollar und steht ganz in der Tradition der neuen Thriller-Klassiker des Landes wie beispielsweise "Memories of a murder" von Bong Joon Ho aus dem Jahr 2003, "I saw the Devil" von Kim Jee-Woon (2010) oder der 2008 realisierte Erstling von Na Hong Jiin "The Chaser"
Der Originaltitel lautet übersetzt "Tagebuch eines Mörders, das zur Erinnerung dient" und basiert auf dem Roman von Kim Young-Ha.
In der Geschichte steckt eine ganze Menge von Suspence und genau wie dem Protagonisten Byeong-Soo (Sol Kyung-Gu) wird dem Zuschauer der Boden unter den Füßen weggezogen. Es liegt daran, dass der Mann mit Alzheimer Diagnose sich immer schlechter erinnern kann. Vor allem das Kurzzeitgedächtnis macht ihm immer mehr einen Strich durch die Rechnung. Ausserdem hatte Byeong-so vor genau 17 Jahren einen Autounfall, der sein Leben ab diesem Zeitpunkt völlig umkrempelte und er seine Passion nicht mehr ausübte. Seine Leidenschaft war bis zu diesem Zeitpunkt das Töten. Bereits als Teenager (wird Shin Ki-Joon gespielt) wird er zum Mörder seines gewalttätigen Vaters (Jung In-Gyeom), der nicht nur ihn dauernd verprügelte, sondern auch seine Schwester (Kim Hye-Joon) und die eigene Frau (Choi yoo-Song). Ab diesem Zeitpunkt wird der Teenager zum Serienmörder, er sieht sich als Helfer für unterdrückte Menschen und ermordet einfach deren Peiniger. Die Leichen vergräbt er im Wald. Er heiratet und die Familie bekommt eine Tochter, die Eun-He (als Kind: Sjin Rin-Ah, als Erwachsene Kim Seol Hyun) heißt. Irgendwann stirbt die Mutter und Byeong-Soo wird zum Alleinerziehenden. Er führt nach aussen ein ganz normales Leben, aber heimlich lässt er das Töten nicht. Doch nach dem Unfall hört schlagartig damit auf. Jetzt nach 17 Jahren hat er diese gravierenden Gedächtnislücken. Er wird von seiner Tochter gepflegt, manchmal besucht er seine Schwester, die als Schwester Maria (Gil Hae-Yeong) im Kloster lebt. Im Ort verschwinden neuerdings wieder Frauen. Der Ermittler (Oh Dal Su) geht davon aus, dass der selbe Serienkiller sein fieses Hobby wieder aufgenommen hat. Aber Byeon-Soo kann sich nicht erinnern für diese neuen Taten verantwortlich zu sein. Eines Tages passiert ihm ein Auffahrunfall mit einem anderen Verkehrsteilnehmer, bei dem sich durch den Aufprall der Kofferraum öffnet und ein schwarzer Sack zu sehen ist, daraus tropft Blut. Der Unfallgegner (Kim Nam Gil) und der EX-Serienkiller schauen sich nur kurz an, dann ist für Byeong-soo klar, dass sein Gegenüber der gesuchte Serienmörder ist. Doch ist seine Wahrnehmung durch Krankheit und früherem Unfall getrübt ? Denn der junge Mann arbeitet bei der Polizei und es stellt sich gar heraus, dass er seit kurzem mit Eun-He befreundet ist...




Es beginnt eine wilde Achterbahnfahrt der Erinnerungen und Wahrnehmungen und sehr oft funktioniert das Gedächtnis nur noch ganz, ganz schlecht. Dann schließen sich nach und nach wieder ein paar Lücken im Gedächtnis, doch es ist nicht sicher, wem Byeong-soo noch trauen kann. Vor allem nicht sich selbst ? Der Regisseur spielt mit dem Zuschauer und inszeniert die Geschichte furios bis zum Ende. Auch vom Schlagabtausch der beiden Männer profitiert der Film, sie spiegeln sich phasenweise gegenseitig, was auch psychologisch interessant ist. Trotz seiner ernsten Themen besteht der Spaß hauptsächlich darin, sich von den unzähligen Twists und Wendungen mitreißen zu lassen und dem Mysterium auf die Spur zu kommen. Dabei bleibt er spannend bis zum Ende, das es dann tatsächlich schafft, einem noch ein letztes Mal die Kinnlade runterklappen zu lassen.




Bewertung: 9 von 10 Punkten.

 

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