Mittwoch, 24. Juli 2019

Extremly wicked, shockingly evil and

























Regie: Joe Berlinger

Ted Bundy...

Erst am Tag vor seiner Hinrichtung am 24. Januar 1989 gestand der Serienkiller Ted Bundy bei Vernehmungen durch die Polizei die meisten seiner Morde. Vorher plädierte er immer noch auf "unschuldig". Seine Taten beging er in den Jahren 1974 bis 1978, dort sind  mindestens 30 junge Frauen in den Bundesstaaten Washington, Utah, Colorado, Oregon, Idaho und Florida von ihm ermordet worden. Er wurde zu einem der bekanntesten Serienmörder in der Geschichte der USA und er hielt sogar Einzug in die Popkultur als Inbegriff des Wahnsinns. Diese unrühmliche Popularität teilt er mit anderen Serienkillern wie John Wayne Gacy oder Jeffrey Dahmer.
Der Killer hatte einen entscheidenden Vorteil und das war sein Aussehen. Mit dieser Attraktivität gelang es ihm spielend Frauen für sich enzunehmen und sie sogar zu überreden mit ihm an abgelegene Orte zu gehen. Dort zeigt er sein wahres Gesicht, nachdem er sich vorher sehr oft als Polizist ausgab, und schlug oder würge seine Opfer bis zur Bewusstlosigkeit, danach vergewaltigte er die wehrlosen Frauen. Er zerstückelte die Leichen und verteilte sie an mehreren Orten, so konnte er Spuren verwischen.
Verfilmungen gab es schon häufiger, aber Joe Berlinger ging mit "Extremly wicked, shockingly evil and vile" einen etwas anderen Weg. Der eher auf Dokumentarfilme spezialisierte Regisseur ist dem Horrorgenre-Publikum wahrscheinlich durch seinen 2000 realsierten "Blair Witch 2" bekannt. Diese Ausflug ins Kinofach war nicht sonderlich erfolgreich und diese Fortsetzung wurde mehrheitlich verissen. Es gab dafür sogar eine Nominierung für die Goldene Himbeere. Dieses "Glück" wird er mit seinem ungewöhnlichen Serienkillerportrait nicht haben - denn der Film ist überraschend gut gelungen. Selbst Zac Efron, dem man eine solche differenzierte Rolle kaum zugetraut hat, lieferte eine sehr überzeugende Darstellung eines Mannes, dessen Seele dunkel ist.
In einer Szene des Films wird er vor seiner Verhaftung durchschaut - und zwar von einem Hund aus dem Tierheim, den er gerne mit nach Hause genommen hätte. Ted Bundy (Zac Efron) ist zu dieser Zeit mit der hübschen Elizabeth Kloepfer (Lily Collins) zusammen. Seine Freundin liebt ihn, doch der Hund fängt fürchterlich an zu bellen als Ted Bundy ihn fixiert. So sehr, dass es nichts wird mit dem Hund und dem verliebten Paar.
Joe Berlinger verzichtet total auf die Schilderung der Morde, denn sein Augenmerk gilt der Schilderung einer an sich intakten Beziehung, die dann in die Krise gerät als Ted wegen einem Verkehrsdelikt verhaftet wird. In diesem Zusammenhang wird er überprüft und nun kommt eins zum anderen. Sein Name wurde schon einmal im Zusammenhang mit den Morden genannt. Eine anonyme Anruferin meinte das veröffentlichte Phantombild gleiche einem Ted Bundy und ausserdem würde der einen VW Käfer fahren. Was auf den gesuchten Killer passen würde. Und immer mehr passt dieser verhaftete Mann ins Bild des gesuchten Mörders. Und seine Freundin bekommt keine Antworten auf ihre Fragen, die Beziehung zerbricht. Bundy bleibt aber nicht alleine. Seine frühere Bekannte Carol Ann Boone (Kaya Scodelario) nimmt irgendwann den Platz von Liz ein....




Der teuflische Mörder mit dem vertrauenswürdigen Aussehen macht nachdenklich und dies war auch sicherlich die Absicht des Regisseurs, der nach der Schilderung der Beziehung vor allem den Gerichtsverhandlungen breiten Raum lässt. In der Rolle von Judge Edward Coward ist John Malkovich zu sehen, der diese Nebenrolle mit Bravour bewätigt. Auch Metallica Frontman James Hetfield komplettiert die ungewöhnliche Besetzung des Films. Der Rockmusiker spielt den Officer Bob Hayward. Haley Joel Osment spielt ebenfalls mit.




Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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