Regie: Daniel Mann
Der Sonderling und seine neuen Freunde...
Der 1971 gedrehte Horrorfilm "Willard" von Daniel Mann erreichte
ein Box Office Ergebnis von 19,2 Millionen Dollar und war damit ein
Kassenhit, der ein Jahr später die nicht mehr ganz so starke Fortsetzung
"Ben" nach sich zog.
Daniel Mann war der Regisseur dieses recht seltsamen und
eigenartigen Horrorfilms, der eigentlich eher in den Sparten
"Theaterverfilmungen" oder "Dramen" zuhause war. Er inszenierte Filme
wie "Komm zurück, kleine Sheba", "Die tätowierte Rose", "Und morgen werd
ich weinen" oder "Telefon Butterfield 8", allesamt Klassiker mit
diversen Oscarnominierungen. Mit "Willard" begab er sich auf neues
Terrain. Der Film basiert auf Stephen Gilberts Romanvorlage "Willard
oder Aufstand der Ratten" (Originaltitel: Ratman´s Notebook) und war der
erste Tierhorrorfilm, in dem Ratten die tragenden Hauptrollen spielten:
die weiße Ratte Sokrates und die größere schwarze Ratte Ben. Sie werden
die besten Freunde des sozialen Außenseiters Willard Stiles (Bruce
Davison). Der junge Mann ist sehr ruhig und still und wird von seinem
machohaften Boss Al Martin (Ernest Borgnine) immer wieder massiv
schikaniert. Dabei gehörte die Firma vor vielen Jahren Willards
verstorbenem Vater. Der junge Mann wird von seiner egozentrischen Mom
Henrietta (Elsa Lanchester) und deren genauso sonderbarem Freundeskreis
beherrscht.
Immerhin freundet sich Willard mit der jungen Joan Simms (Sondra
Locke) an, die Boss Martin zu seiner Unterstützung eingestellt hat. Joan
merkt, dass ihr Kollege einsam ist und schenkt ihm eine Katze namens
Chloe. Doch die kann Willard nicht bei sich wohnen lassen, da er sich
inzwischen mit einigen Ratten angefreudet hat. Eigentlich hätte er die
Nager auf Geheiß seiner Mutter beseitigen müssen, doch er ließ die Tiere
leben. Das Problem ist nur, dass sich die Ratten ziemlich schnell
vermehren. Sein Liebling Nr. 1 wird der weiße Sokrates, er bevorzugt ihn
auch noch vor dem besitzergreifenden Ben. Bald hat Willard den putzigen
Tierchen gelernt, wie sie Befehle befolgen. Und somit ist er in der
Lage seinem Chef bei einer Party einen fiesen Streich zu spielen. Doch
bald nimmt die Gefährlichkeit der Liason zwischen Herrchen und den
vielen Ratten massiv zu...
Am Ende gibts Tote und einige Überlebende, die dann im
Nachfolgefilm "Ben" auftauchen. "Willard" erweist sich aufgrund des
originellen Themas als gelungene Mischung aus Psychogramm und
Horrorfabel. Die Figuren wirken skurril und die Geschichte hat einen
enorm makabren Charme mit sehr viel Gruseleffekten. Das wirkt
authentisch. Kein Wunder. Die Ratten sind echt und es ist ein Verdienst
des Tiertrainers Moe Di Sesso, dass alles so authentisch wirkt. Die
Macher des Films konnten völlig auf Atrappen und Spezialeffekte
verzichten. Sehr gut auch die Darsteller, allen voran Bruce Davison, der
den Sonderling perfekt spielt.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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